Erich-Kästner-Preis für Jürgen Micksch
Pro-Asyl-Gründer Jürgen Micksch (74) ist mit dem Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden geehrt worden. Der evangelische Theologe und Soziologe engagiere sich seit mehr als 30 Jahren für die Unterstützung von Flüchtlingen in Deutschland, hieß es am Sonntag, den 13.9.2015, bei der Übergabe in Dresden zur Begründung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Geld wird vom jeweiligen Preisträger für künstlerische, kulturelle oder karitative Zwecke gespendet. Micksch ist Vorsitzender des von ihm 2004 initiierten Interkulturellen Rates in Deutschland.
Der Journalist Heribert Prantl würdigte Micksch in seiner Laudatio als «einen modernen Missionar». Ohne dass er so auftrete, sei er «ein Missionar für die Menschenrechte und für das Miteinander der Menschen und der Religionen», sagte Prantl, der Mitglied der Chefredaktion der «Süddeutschen Zeitung» ist. Besonders würdigte der Laudator die Verdienste Mickschs als jahrzehntelanger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pro Asyl, die der Theologe 1986 gegründet hatte. Pro Asyl sei «eine Stimme der Humanität in diesem Land», «ein Gewissensrüttler», der «die Stimmung in diesem Land positiv verändert, das Verständnis der Menschen für Flüchtlinge ist gewachsen», sagte Prantl.
Jürgen Micksch war unter anderem Ausländerreferent bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (1974-1984), stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing (1984-1993) und Interkultureller Beauftragter der hessen-nassauischen Kirche (1993-2001). Im Jahr seines Abschieds aus dem kirchlichen Dienst gründete er das Abrahamitische Forum in Deutschland und ein Jahr später das Deutsche Islamforum.
Wir gratulieren dem ehemaligen Kollegen zu dieser Auszeichnung.
Dr. Jürgen Micksch, stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing von 1984-1993.