Endlich wieder! Ein Denkmaltag zum Fühlen, Erleben und Begegnen
Die Freude an der Begegnung in der “Kohlenstoffwelt” war den etwa 400 Menschen anzumerken, die am Tag des offenen Denkmals Schloss Tutzing besuchten und die Seele eines Ortes spüren konnten, die nicht nur Denkmal ist, sondern auch Kraftort und Denkwerkstatt.
“Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege.” Unter dem diesjährigen Motto beteiligte sich die Evangelische Akademie Tutzing an dem jährlichen Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Von 14.30 Uhr an bis 18.30 Uhr konnten interessierte Besucherinnen und Besucher das historische Schloss besichtigen und bei strahlendem Wetter durch die weitläufige Parkanlage spazieren, die mit ihrem jahrhundertealten Baumbestand direkt am Ufer des Starnberger Sees ein einzigartiges Naturdenkmal ist. (Mehr über die Biodiversität im Schlosspark erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des “Seefunken”-Podcasts der Akademie.)
Wo im vergangenen Jahr nur eine digitale Ausgabe des Denkmaltags möglich war, schlenderten etwa 400 große und kleine Leute durch das denkmalgeschützte Ensemble von Schloss und Park und informierten sich über die Geschichte dieses Ortes sowie das vielfältige Bildungsangebot der Evangelischen Akademie Tutzing, die hier seit 1947 ihren Sitz hat. Auch langjährige und neue Tagungsgäste trafen sich bei dieser Gelegenheit wieder, tauschten sich über bevorstehende Veranstaltungen aus und teilten Erinnerungen.
Akademiedirektor Udo Hahn empfing im Musiksaal des Schlosses zu mehreren Vorträgen über die Schlossgeschichte und Wissenswertes über frühere Besitzerfamilien, ihre Geschichte und Spuren, die sich heute noch in und um Tutzing finden.
In der Rotunde, dem Auditorium und “Herzstück” der Akademie, das der Ausnahme-Architekt Olaf Andreas Gulbransson (mehr dazu hier) Mitte der 1950er Jahre geschaffen hat, stellte ein Team der Studienleitung einzelne Themen und Tagungen des aktuellen Jahresprogramms vor. Dabei ging es auch um die bevorstehenden Bundestagswahlen und Debatten, die damit inhaltlich oder strukturell verknüpft sind wie etwa das Wahlalter ab 18 Jahren oder auch der Klimaschutz und das Einhalten der Obergrenze von 1,5 Grad Erderwärmung. Darüber hinaus ging es um Künstliche Intelligenz in der Medizin, das Versprechen des Internets und um philosophische Fragen hinter aktuellem oder historischem Geschehen.
Der Freundeskreis der Akademie, der die Bildungsidee der Akademie in jeden Winkel Bayerns trägt, lud ebenfalls zur Begegnung und Information an einem Stand im Rosengarten ein. Als prominentes Mitglied des Freundeskreises und seines Konvents war auch die Bayerische Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig zu Gast. Wer sich über das Programm und Beitrittsmodalitäten des Freundeskreises informieren möchte, findet auf der Homepage des Vereins weiterführende Links. Daneben war auch die Stiftung Schloss Tutzing mit einem Infostand vertreten.
Zeitgleich zum Tag des Offenen Denkmals war die Schlosskapelle eine der Stationen des am gleichen Tag stattfindenden Tutzinger Orgelspaziergangs, der von der Gemeinde Tutzing zum Tag der Orgel organisiert wurde. Hierzu begrüßte Helene von Rechenberg, Kirchenmusikerin der Pfarrei St. Joseph, und vermittelte musikalische Eindrücke sowie interessantes Wissen zu Orgelbau und Geschichte.
Dorothea Grass
Bild: Gäste kommen zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 ins Schloss Tutzing (Foto: eat archiv)