Dorothea Grass als Studienleiterin eingeführt
Die neue Studienleiterin und Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist am Donnerstagabend in ihr Amt an der Evangelischen Akademie Tutzing eingeführt worden. Die heutige Informationsgesellschaft benötige „Tieftauchgänge in die Substanz“, so Grass.
„Als Journalistin weiß ich, dass sich die Räder der Informationsgesellschaft in einem atemberaubenden Tempo drehen. Ich bezweifle aber, dass die Menschen durch dieses Tempo mehr von der Welt verstehen. Damit sie wieder mehr mit den Nachrichten anfangen können, die sie umgeben, brauchen sie mitunter Tieftauchgänge in die Substanz – zum Beispiel an Orten wie der Evangelischen Akademie Tutzing.“ Mit dieser Analyse stellte sich Dorothea Grass, den Gästen vor, die anlässlich ihrer Einführung in ihr Amt als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Donnerstag, 13. Dezember, in das Schloss Tutzing gekommen waren. Und sie fügte hinzu: „Sich nichts von anderen vormachen lassen können, in blinde Hetze nicht kritiklos einzustimmen, sondern Fakten zu kennen und verschiedene Standpunkte, das sind die Vorteile, die Menschen erleben, die hier Tagungen besuchen.“ An Orten wie diesen nehme die evangelische Kirche ihre „Verantwortung für die Gesellschaft wahr, die Verteidigung demokratischer und mitmenschlicher Prinzipien“.
Dorothea Grass (41), trat zum 1. Juni die Nachfolge von Dr. Axel Schwanebeck an. Sie studierte Europäische Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar und an der Université Lumière Lyon 2. Sie schloss 2003 als Diplom-Kulturwissenschaftlerin (Medien) sowie mit einer Maîtrise en Information et Communication ab. Von 2003 bis Ende 2006 war sie als Redakteurin bei Arte G.E.I.E. in Straßburg tätig. Von 2007 an arbeitete sie als Freie Journalistin in München für Print, Online und Hörfunk. Von 2008 bis 2018 war sie Mitarbeiterin der Süddeutschen Zeitung (Online). Hinzu kamen von 2012 an Tätigkeiten als Dozentin und Seminarleiterin an der Akademie der Bayerischen Presse sowie als Moderatorin von Veranstaltungen.
In seiner Predigt im festlichen Einführungsgottesdienst erinnerte Akademiedirektor Udo Hahn an den evangelischen Theologen und Medienpionier Robert Geisendörfer. Sein Leitbild – „etwas öffentlich machen, Fürsprache üben, Barmherzigkeit vermitteln und Stimme leihen für die Sprachlosen“ – sei auch für die Akademiearbeit bestimmend. Ihr Ziel sei es, Menschen die Furcht zu nehmen. „Das ist deshalb so wichtig, weil das Ende der Furcht der Anfang der Freiheit ist. Und um diese Freiheit müssen wir gemeinsam kämpfen“, so Hahn.
Christine Scheel (Hösbach bei Aschaffenburg), die Vorsitzende des Kuratoriums der Evangelischen Akademie Tutzing, freute sich in ihrem Grußwort über die Berufung von Dorothea Grass. „Ich bin überzeugt, dass Sie mit ihrer journalistischen Kompetenz etwas von dem Geist an diesem Ort vermitteln können, der so viele weiterführende Ideen entstehen lässt.“
Auch Brigitte Grande (Tutzing), die Vorsitzende des Gesamtfreundeskreises der Akademie, würdigte Dorothea Grass. Sie sei dankbar, dass ihr Knowhow auch dem Freundeskreis zugutekomme, dessen Aufgabe es sei, „die Akademie in die Welt zu tragen“.
Bild: Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing und Dorothea Grass, neue Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. (Foto: ma/eat archiv)