“Destruktive Subventionen”

Der Autor Fabian Scheidler hat sich den Themen Zukunft, Zivilisation und globale Gerechtigkeit verschrieben. In einem Beitrag für die Evangelische Akademie Tutzing rückt er Kipppunkte für Gesellschaften und Biosphären in den Fokus und erläutert, warum seiner Meinung nach etwa Subventionen für die Auto- und Luftfahrtindustrie abgeschafft werden sollten.

In seinem Beitrag “Jenseits von Risiko und Resilienz: Gesellschaften und Biosphäre vor dem Kipppunkt” nimmt Fabian Scheidler Stellung zur aktuellen Klimapolitik und ihre Folgen für Umwelt und Zivilisation. Der Berliner Publizist und Dramaturg ist Autor mehrerer Bücher, die sich mit den Wurzeln globaler Krisen beschäftigen, darunter “Der Stoff, aus dem wir sind. Warum wir Natur und Gesellschaft neu denken müssen” (Piper 2021). Damit zum Beispiel ein Umkippen des Amazonas-Regenwaldes, das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien oder das Abschmelzen der Eismassen in Grönland und in der Westantarktis verhindert bzw. aufgehalten werden, müssten umgehend einschneidende Maßnahmen getroffen werden, schreibt er in seinem Beitrag für den Rotunde-Blog der Evangelischen Akademie Tutzing. Neben einer Reduktion von Emissionen von 80 Prozent bis 2030 in den Industrieländern, sei ein “fundamentaler Umbau unserer Infrastrukturen und unserer Wirtschaftsweise notwendig, einschließlich einer empfindlichen Einschränkung der Überkonsumption der reichsten Schichten”.

Ein Ausweg aus der Biosphärenkrise könne “nur gemeinsam auf allen Ebenen gegeben werden, vom Dorf über die Städte und Nationalstaaten bis zur UN, und auf allen Politikfeldern.” Scheidler plädiert dafür, “destruktive Subventionen” wie etwa die der fossilen Energien mit einem Gesamtvolumen von jährlich 5000 Milliarden Euro, umgehend zu beenden. Dazu zählt er auch Subventionen für die Auto- und Luftfahrtindustrie, die alleine in Deutschland jährlich mit zweistelligen Milliardenbeträgen gefördert wird, die Subventionierung von industrieller Landwirtschaft und Massentierhaltung sowie die Förderung von Erdgas und Atomkraft, die nach den Vorschlägen der EU-Kommission in die europäische Klimaschutzstrategie aufgenommen werden soll.

Es brauche, so Scheidler, einen “neuen Rechtsrahmen, der Verbrechen gegen die Biosphäre konsequent als Ökozid ahndet und Klimaflüchtlingen umfassende Rechte gewährt.” Kipppunkte wie im Klimasystem seien außerdem auch in sozialen Systemen vorhanden. Hier, so Scheidler, sei “Zuschauen keine Option”. Er schreibt: “Alles, was wir tun und was wir nicht tun, kann potenziell einen Beitrag dazu liefern, in welche Richtung die gesellschaftlichen, biosphärischen und atmosphärischen Systeme kippen werden.”

Den kompletten Text lesen Sie in unserem Rotunde-Blog.

Hinweis:
Der Beitrag ist zugleich Gastkolumne im Dezember-Newsletter der Akademie. Er erscheint am 1. Dezember 2021. Sie können den monatlichen Newsletter unter diesem Link abrufen und wenn Sie möchten, auch abonnieren.

Tags: , , , , , , , , , , ,