Cartoon-Lesung mit Hauck & Bauer
Sie gelten als eines der vielseitigsten Karikaturisten-Duos Deutschlands: Elias Hauck und Dominik Bauer. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schmückt sich mit ihnen wie auch die Süddeutsche Zeitung oder die Apotheken Umschau. Im Fernsehen arbeiten sie mit Anke Engelke und Hannes Ringlstetter zusammen. In der Evangelischen Akademie Tutzing sorgten sie für einen humorvollen Start ins neue Jahr.
Sie machen das, was sie immer machen – in inzwischen immer mehr Medien. In klassischen Printmedien, aber auch im Fernsehen. Für Elias Hauck und Dominik Bauer, beide Jahrgang 1978, geboren im unterfränkischen Alzenau und seit Schulzeiten Freunde, hat alles mit einer Kolumne in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) begonnen – vor mehr als zwanzig Jahren. Die beiden, die unter dem Namen Hauck & Bauer zu einer Marke geworden sind, gelten längst als “das” Comiczeichnerduo Deutschlands. Zu ihren Kunden gehören neben der FAS inzwischen auch unter anderem die Süddeutsche Zeitung und die Apotheken Umschau. Sie arbeiten mit den Schauspielerinnen Anke Engelke und Katharina Thalbach wie auch mit dem Kabarettisten Hannes Ringlstetter zusammen. Alljährlich erscheint im Carlsen Verlag ein Hauck & Bauer-Kalender und im Verlag Antje Kunstmann erscheinen die Bücher des Duos. Im Caricatura Museum Frankfurt am Main sind ihre Werke zu bestaunen, das Literaturhaus München widmete ihnen eine Ausstellung – und mehr als ein Dutzend Mal im Jahr treten sie mit einer Cartoon-Lesung auf. Am 7. Januar strapazierten sie die Lachmuskeln eines begeisterten Publikums in der Evangelischen Akademie Tutzing.
Cartoon-Lesung? Genau! Die beiden lesen mit verteilten Rollen die Texte, die in einem oder auch bis zu vier Bildern festgehalten sind. Dabei hauchen Elias Hauck (Zeichner) und Dominik Bauer (Autor) den Figuren Leben ein. Ihr schauspielerisches Talent, die manchmal unterfränkisch-hessische Sprachmelodie unterstreichen – wenn man es noch nicht bemerkt hat –, dass die Charaktere einen gerade tragikomischen Balanceakt vollführen. Nichts Menschliches ist ihnen fremd. Aber ihr Blick auf das Leben am Abgrund – zwischen ungestillter Sehnsucht nach dem glücklichen Leben und grandiosem Scheitern wegen chronischer Selbstüberschätzung – ist in den meisten Fällen liebevoll, manchmal aber auch bissig.
Ein paar Beispiele gefällig? “Drei Vorsätze fürs neue Jahr: weniger Alkohol trinken, mehr Sport machen, nicht stur an Plänen festhalten.” Oder “Der Klügere gibt nach. – Echt jetzt? – Ja. – Der Dümmere dankt!!” Oder: “Dürfen wir den Herrn einmal kurz um seine Meinung bitten? – Aber gern: Es kann nicht sein, dass in unserem, Land… – Entschuldigung? Dürfen wir Ihnen erst das Thema sagen?”
Hintersinnig-pfiffig sind auch die Titel ihrer Bücher: “Hier entsteht für Sie eine neue Sackgasse”. Oder: “Man tut, was man kann: nix”. Oder “Das schlechtestverkaufte Buch der Welt” – ihre letzte Veröffentlichung. Man muss genau hinsehen: Das schlechtestverkaufte Buch der Welt ist jenes aus dem Schaufenster des Cover-Cartoons, ein imaginärer Ratgeber, der die Interessentin mit dem Titel “Sie sind selbst schuld” wohl kaum zum Kauf animiert. Anders die Veröffentlichung von Hauck & Bauer auf dem Büchertisch in der Evangelischen Akademie Tutzing: Angesichts der vielen Exemplare, die nach der Veranstaltung gekauft und signiert wurden, wirkt die aktuelle Cartoon-Sammlung keineswegs abschreckend. Im Gegenteil!
Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
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Zur Rezension von Reinhard Palmer in der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe Starnberg) vom 9. Januar 2024
Bild: Das Karikaturisten-Duo Hauck und Bauer am 7. Januar in der Evangelischen Akademie Tutzing. (Foto: Viergutz/eat archiv)