ARD-Programmdirektor Herres fordert „intellektuellen Schulterschluss der Qualitätsmedien“
In einer Gastkolumne für die Evangelische Akademie Tutzing hebt Volker Herres die Bedeutung „authentischer, sorgfältig recherchierter Informationen“ als „Währung der Demokratie“ hervor. Besonders in Zeiten einer in Teilbereichen zerfallenden Öffentlichkeit sei eine starke Gegenkraft notwendig.
Der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens (ARD), Volker Herres, fordert in einer Gastkolumne für die Evangelische Akademie Tutzing einen „intellektuellen Schulterschluss der Qualitätsmedien“. Durch den Zerfall der Öffentlichkeit in digitale Teilbereiche, Filterblasen und Echokammern sei der gesellschaftliche Diskurs gefährdet – somit auch eine treibende Kraft der Demokratie.
Der Strukturwandel der Öffentlichkeit sei „keineswegs neutral“, so Herres. „Der Logik der Datenökonomie folgend, gewinnt Aufmerksamkeit immer die Zuspitzung und Emotionalisierung gegenüber der Sachlichkeit und der Differenzierung“, schreibt Herres in einer Kolumne für den am Freitag erscheinenden Newsletter der Evangelischen Akademie Tutzing. Politische Diskussionen würden darunter leiden und anfälliger für Manipulationen und Polemik werden.
Demokratie aber brauche keinen gesinnungsgetriebenen Schlagabtausch, sondern Dialog, Diskurs, Differenzierung und Kompromisssuche, so Herres. Die Herausforderung für die Qualitätsmedien bestünde darin, „bei aller journalistischen Konkurrenz“ den Schulterschluss zu wagen und die „Artenvielfalt der Medien“ als „Reichtum“ zu begreifen – sowie als starke Kraft gegen Desinformation und Disruption der offenen Gesellschaft.
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„Die Zukunft der Medien“ ist auch Thema der nächsten Tutzinger Rede am Montag, 1. April 2019 um 19 Uhr an der Evangelischen Akademie Tutzing. Es sprechen der Verleger Dr. Dirk Ippen sowie der BR-Intendant und ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm. Weitere Informationen hier.
Bild: Volker Herres (Foto © ARD/Herby Sachs)