Diese Veranstaltung entfällt aufgrund der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus.
Happy End!
Mit diesem provokanten Ausruf startete in den späten 1990er Jahren die Diakonie in Düsseldorf eine öffentlich sichtbare und nachhaltig wirksame Aktion zum Thema Sterben im Pflegeheim. Damit begann eine erfolgreiche Phase der Veränderungen in Kultur und Anspruch der stationären Altenpflege in Deutschland, an der diakonische Träger maßgeblich Anteil hatten und bis heute haben. Die Veränderungen im Klientel zwingen Pflegeheime seit über 20 Jahren zum radikalen Umdenken, denn de facto sind solche Einrichtungen nicht mehr nur ruhige Alterswohnsitze, sondern Orte des Sterbens. Mittelfristig werden 30 bis 40 Prozent aller Menschen im Heim und ebenso viele im Krankenaus sterben: Der Traum vom „Sterben daheim“ wird somit für viele unerfüllt bleiben.
Mit diesem provokanten Ausruf startete in den späten 1990er Jahren die Diakonie in Düsseldorf eine öffentlich sichtbare und nachhaltig wirksame Aktion zum Thema Sterben im Pflegeheim. Damit begann eine erfolgreiche Phase der Veränderungen in Kultur und Anspruch der stationären Altenpflege in Deutschland, an der diakonische Träger maßgeblich Anteil hatten und bis heute haben. Die Veränderungen im Klientel zwingen Pflegeheime seit über 20 Jahren zum radikalen Umdenken, denn de facto sind solche Einrichtungen nicht mehr nur ruhige Alterswohnsitze, sondern Orte des Sterbens. Mittelfristig werden 30 bis 40 Prozent aller Menschen im Heim und ebenso viele im Krankenaus sterben: Der Traum vom „Sterben daheim“ wird somit für viele unerfüllt bleiben.
Ein Glücksfall war und ist die Begegnung zwischen Akteuren der Altenhilfe und weitsichtigen Protagonisten der Hospizidee in Europa. Seit der Jahrtausendwende wird das Diktum der Pionierin der modernen Hospizbewegung, Dame Cicely Saunders, aus den 1990er Jahren ernst genommen: „Die Hospizbewegung zog aus dem Gesundheitswesen aus und entwickelte eigene Modelle. (...) Es gilt nun, die Haltungen, die Kompetenzen und die Erfahrungen in die Regelversorgung zu reintegrieren, damit die Haltung und das Wissen zurückfließen können.
"Die Erfolgsgeschichte der Integration der Hospizidee in die Kultur und Alltagsrealität von Pflegeeinrichtungen ist beeindruckend. Hier wurde vieles erreicht und verändert: Im Heim (wie) zuhause sterben zu dürfen – das ist heute kein unerfüllbarer Wunsch mehr. Dabei muss die stationäre Altenpflege mit wesentlich engeren und knapperen Rahmenbedingungen und Ressourcen auskommen als etwa stationäre Hospize. Die dennoch erreichte Professionalisierung in der End-of-life-care zeigt aber auch kritische Ergebnisse, wie z.B. den Rückzug von ehrenamtlichen und rein nachbarschaftlich-sorgenden Strukturen zugunsten hochwertiger Palliativversorgung. Kritiker mahnen ob dieser Entwicklung eine Rückbesinnung auf die Grundidee der Hospizarbeit an, die Cicely Saunders so formulierte: „low tech but high touch“.
Fazit: Es ist viel erreicht, manches zu feiern, manches zu beklagen und vieles auch noch offen. Zeit für eine Zwischenbilanz beim 7. Tutzinger Hospizgespräch. Eingeladen sind alle interessierten Sterblichen!
Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A.
Vorsitz des wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Hospiz-und PalliativVerbandes (DHPV); Professor an der Abteilung für Palliative Care und Organisationsethik am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Karl-Franzens Universität Graz
Pfarrer Frank Kittelberger
Pfarrer Frank Kittelberger
Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care Evangelische Akademie Tutzing