Lokaler Bezug ist journalistisches Alleinstellungsmerkmal
Heimat – Thema, Ort, Gefühl: Wie das Fernsehen und Printmedien mit dieser Herausforderung umgehen“ – unter diesem Titel stand der jüngste Medientreff der Evangelischen Akademie Tutzing im PresseClub München am 18. Oktober.
Nach Einschätzung der von Akademiedirektor Udo Hahn moderierten Runde mit zwei Medienexperten sind der lokale Bezug und die Nähe zur Leserschaft auf Dauer ein Alleinstellungsmerkmal für regionale Zeitungen. Durch die zunehmende Globalisierung werde für die Berichterstattung das direkte Lebensumfeld der Menschen immer wichtiger, sagte der stellvertretende BR-Chefredakteur Matthias Keller-May. Die lokale Berichterstattung stelle die größten Anforderungen an die Journalisten, da die Leser sich in ihrem unmittelbaren Umfeld genau auskennen, betonte Keller-May. Wie Alexander Kain, stellvertretender Chefredakteur der „Passauer Neuen Presse“, ausführte, ist es ein Merkmal des Lokaljournalismus, dass die Regionalzeitung kontinuierlich über ein Thema berichte und sich nicht nur medienwirksame Großereignisse herauspicke. Aufgabe der Lokalzeitung sei es, beispielsweise im Wirtschaftsressort auch Firmen in der Region darzustellen. Diese Ausrichtung an einem fest definierten lokalen Raum führe zu wirtschaftlicher Stabilität und gebe den Zeitungen die Möglichkeit, dringend nötige neue Bezahlmodelle zu entwickeln.
Peter Schmalz (r.) 1. Vorsitzender des PresseClubs München, hieß die Gäste willkommen – hier mit Akademiedirektor Udo Hahn, Matthias Keller-May, stellv. Chefredakteur des BR, und Alexander Kain, stellv. Chefredakteur der Passauer Neuen Presse (v.l.n.r.).