„Wir sind politisch und wollen dem Gemeinwohl dienen“

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Evangelischen Akademie Tutzing führte Gerd Stolp, Redakteur der „Tutzinger Nachrichten – Das Magazin für Tutzing und seine Bürger“ ein Interview mit Akademiedirektor Udo Hahn über die Herausforderungen, vor denen die Bildungsarbeit dieser Institution steht.

Die Herausforderungen, denen die Akademie thematisch Rechnung tragen müsse, seien erheblich, erklärte Hahn und nannte sogleich einige Beispiele.  Da wären etwa „Trump und Erdogan, Nationalismus und die AfD, der weltweite Anstieg der Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, das Bemühen der Integration der Geflüchteten bei uns und vieles mehr“. Doch neben den Krisen in aller Welt würden vor allem Themen, die die Menschen in ihrem Alltag beschäftigten, nachgefragt. Zu nennen wären hier Medizin und Gesundheit, Bioethik, aber auch Stadtentwicklung, so Hahn. Überhaupt müsse und wolle die Akademie politisch sein und sich einmischen. Das entspreche dem biblischen Auftrag, sich für andere zu engagieren. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es in unserer Gesellschaft gerecht zugeht und Menschen unabhängig von Herkunft und Glauben partizipieren können“, erklärte der Direktor.

Und wie sieht die Zukunft der Akademiearbeit aus?  Durchweg zufriedenstellend, meint Udo Hahn. „Bei uns kann man sich von der Welt zurückziehen, um sich umso intensiver mit den Fragen der Welt zu befassen. Es ist ein geschützter Raum, um den Themen auf den Grund zu gehen. Wer Orientierung sucht, ist bei uns gut aufgehoben.“ Die Gästezahlen seien von 8.000 auf 9.400 gestiegen. Und das Durchschnittsalter der Tagungsgäste läge bei 56,5 Jahren – „wir haben uns in den letzten Jahren etwas verjüngt“.

Foto: Akademiedirektor Udo Hahn (re.) im Gespräch mit TN-Redakteur Gerd Stolp (c) Mrozek

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