Der Fototermin war geheim. Und wer das Brautpaar bei der diesjährigen Fischerhochzeit spielen wird – es war in den letzten Wochen eines der am besten gehüteten Geheimnisse Tutzings. Nun ist es gelüftet: Theresa Feldhütter und Benedikt Greif schlüpfen in die Rolle der Liebenden. Einer der Schauplätze des historischen Spiels ist das Schloss Tutzing – seit 1947 Sitz der Evangelischen Akademie Tutzing. Der Überlieferung nach eskalierte wohl im Jahr 1812 der Streit zwischen den Fischern und der Hofmarksherrschaft, die zwischen 1731 und 1869 in den Händen der Grafen von Vieregg lag. Diese schufen zwischen 1802 und 1816 das Schloss, wie es heute noch erhalten ist. In jener Zeit gerieten der Ortsvorsteher Gröber und der Graf immer wieder aneinander. Leidtragende waren Fischer-Sohn Michael Gröber und Veronika Bierbichler, Tochter eines Fischermeisters aus Ambach. Michael musste auf Initiative des Grafen am Feldzug Napoleons gegen Russland teilnehmen – und galt als tot. Veronika, so heißt es, habe erst im Lichte der Todesnachricht, ihre tiefe Liebe zu Michael entdeckt. Doch – welch Wunder – der tot Geglaubte kehrte zurück. Und alle feierten ein doppeltes Happyend: Michael und Veronika heirateten – und Graf und Ortsvorsteher versöhnten sich. Ein Stück mit einer stets aufs Neue aktuellen Botschaft, dass Versöhnung auch dort geschehen kann, wo dies vorher für gänzlich unmöglich gehalten wurde.
Am Sonntag, 2. Juli, ist es soweit: Dann stehen durch die Trauungszeremonie Schloss und Park im Mittelpunkt des Geschehens. „Ihr seid ein perfektes Brautpaar!“ – mit diesen Worten begrüßte Akademiedirektor Udo Hahn Theresa Feldhütter und Benedikt Greif zum Fototermin. „Das Wetter war an diesem Tag so großartig, dass man nur hoffen kann, dass auch Anfang Juli die Sonne scheint“, so Hahn. „Wir freuen uns, wenn zu diesem Ereignis viele Besucher den Aufenthalt im Park genießen. Ich bin immer wieder begeistert, wie sehr sich die Menschen in Tutzing aber auch in der Region mit diesem Ort identifizieren.“ |