Sonderausstellung: Schloss und Evangelische Akademie Tutzing
„Als Gernot Abendt, der Museumsbeauftragte der Gemeinde Tutzing, mich fragte, ob es denn vorstellbar sei, dass die Akademie eine Sonderausstellung ‚Schloss und Evangelische Akademie Tutzing‘ unterstützt, musste ich nicht lange nachdenken. Tolle Idee – wir sind dabei!“, mit diesen Worten begrüßte Akademiedirektor Udo Hahn die Gäste, die am gestrigen Abend zu der Vernissage im Ortsmuseum von Tutzing geeilt waren, um Näheres aus erster Hand über „ihr“ Schloss Tutzing – das historische Zentrum des Fischerortes – zu erfahren. Auf sechs großen Wandtafeln wird den Besuchern die Geschichte des Tutzinger Schlosses vom Mittelalter bis in die Neuzeit näher gebracht. Sieben weitere Schautafeln informieren über einige inhaltliche Highlights der Akademiearbeit: etwa die Rede „Wandel durch Annäherung“ von Egon Bahr aus dem Jahr 1963, die Gründung von Pro Asyl im Jahr 1986, die deutsche Wiedervereinigung 1989 oder die Einführung des Euro im Jahr 2002.
Wertvolle Preziosen, darunter zwei Gästebücher aus längst vergangenen Zeiten mit handschriftlichen Bemerkungen der Besucher zu Schloss und Akademie, sind in drei Vitrinen zu betrachten. Und in Leder eingeschlagene alte Tagebücher geben Auskunft über persönliche Annotationen der früheren Schlossbesitzer. So wusste etwa der ehrenamtliche Museumskurator, Gernot Abendt, bei seinen Begrüßungsworten zu berichten, dass der Ur-Schlossherr Graf Vieregg sich nach dem Verlust seines unumschränkten Status „mit allen und jedem angelegt“ habe – auch dieses sei mit einem blauen Brief „an einen Major“ in einer der Museumsvitrinen dokumentiert. Blieben noch die wertvollen alten Stiche an den Wänden zu erwähnen, die zum Teil Erstaunliches belegen: Der Seeuferstreifen vor der Akademie war einst komplett öffentlich zugänglich, ganz ohne Mauern und Schranken…
Akademiedirektor Hahn fasste seine nunmehr fünfjährige Erfahrung als „Schlossherr“ mit den Worten zusammen: „Was für ein Privileg, an diesem Ort arbeiten zu dürfen! Ein ums andere Mal freue ich mich über die Verbundenheit der Menschen mit dem Schloss – über die Verbundenheit der Tutzinger und aller aus der Region, die einen Sinn für Geschichte und für Kunst haben – und Bildungsangebote schätzen, die einem das Denken nicht abnehmen, sondern Menschen urteilsfähig machen.“
Schloss und Evangelische Akademie Tutzing. Sonderausstellung des Ortsmuseums am Thoma-Platz bis 21.Mai 2017. Öffnungszeiten ganzjährig Mittwoch, Samstag, Sonntag 13-17 Uhr (außer 23.-26.12., 31.12.16 und 1.1.17).
Das Grußwort zur Ausstellungseröffnung von Akademiedirektor Udo Hahn erhalten Sie -> hier.
Die Begrüßung von Bürgermeister Rudolf Krug erhalten Sie -> hier.
Die Begrüßung von Museumskurator Gernot Abendt erhalten Sie -> hier.
Axel Schwanebeck