Unentdeckte Schätze – Die Suche nach NS-Raubkunst im Schloss Tutzing / Tutzinger Kulturnacht

Unentdeckte Schätze – Die Suche nach NS-Raubkunst im Schloss Tutzing / Tutzinger Kulturnacht

04. April 2025

Inhalt

Der Vortrag findet im Rahmen der Tutzinger Kulturnacht statt und ist Teil des Programms zum Tag der Provenienzforschung, einer Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., der am 9. April 2025 bundesweit begangen wird. Das Forschungsprojekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.

Schloss Tutzing, malerisch am Starnberger See gelegen, beherbergt eine Vielzahl historischer Kunst- und Kulturgüter. Doch woher stammen diese Objekte? Wer waren ihre Vorbesitzer? Und gibt es Hinweise auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunst?

In ihrem Vortrag gibt die Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin Dr. Kerstin Holme Einblicke in ihre laufenden Untersuchungen zur Herkunft der Kulturgüter im Schloss. Gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, konzentriert sich ihre Forschung auf den Zeitraum von 1930 bis 1949 – eine Zeit, in der das Schloss Eigentum des jüdischen Kunstsammlers Marczell von Nemes war, später in die Hände der Industriellenfamilie Hackelsberger gelangte und schließlich 1940 von der Familie Kaselowsky/Oetker erworben wurde. Ziel des Projekts ist es, mögliche NS-verfolgungsbedingte Entzüge aufzudecken und die komplexen Besitzverhältnisse jener Zeit zu rekonstruieren.

Die Provenienzforschung gleicht oft einer Detektivarbeit: Durch die Untersuchung historischer Auktionskataloge, Archivquellen und Zeitzeugenberichte sowie durch Rückseitenautopsien konnten bereits bedeutende Erkenntnisse gewonnen werden – doch viele Fragen bleiben offen. Einige Kunstwerke und Möbelstücke lassen sich bislang nicht eindeutig zuordnen, und neue Funde werfen weitere Rätsel auf.

Kerstin Holme berichtet über die spannendsten Entdeckungen ihrer Forschung, darunter zwei einzigartige Kaulbach-Zeichnungen, ein mysteriöses Gemälde aus dem späten 16. Jahrhundert und bisher unerkannte Provenienzspuren an historischen Möbelstücken. Der Vortrag zeigt eindrucksvoll, wie akribische Recherchen dazu beitragen können, Licht in die dunklen Kapitel der Kunstgeschichte zu bringen.

Der Abend richtet sich an alle, die sich für Kunst, Geschichte und Provenienzforschung interessieren. Begleiten Sie uns auf die Spurensuche nach unentdeckten Schätzen im Schloss Tutzing!  

 

 

Tagungs-Programm

Freitag, 04. April 2025
19.00 UhrUnentdeckte Schätze - Die Suche nach NS-Raubkunst im Schloss TutzingDr. Kerstin Holme
19.00 Uhr
Unentdeckte Schätze - Die Suche nach NS-Raubkunst im Schloss TutzingDr. Kerstin Holme

Referierende

Kerstin Holme studierte Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, Neuere und Neueste Geschichte mit Schwerpunkt Jüdische Geschichte sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo sie 2010 im Fach Kunstgeschichte promovierte. Seit 2001 war sie in verschiedenen führenden Positionen im Kunsthandel tätig sowie beim Auktionshaus Christie’s, bevor sie 2009 die Leitung der Geschäftsstelle von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V. übernahm. Von 2014 bis Sommer 2022 leitete sie die Geschäftsstelle der Freunde des Tel Aviv Museum of Art, Deutschland e.V. (TAMAD e.V.). Seit Herbst 2022 verantwortet Kerstin Holme das Provenienzforschungsprojekt „Schloss Tutzing“ der Evangelischen Akademie Tutzing.

Preise & Informationen

VERANSTALTUNGSLEITUNG
Udo Hahn, Akademiedirektor, Evangelische Akademie Tutzing

ORGANISATION, INFORMATION & ANMELDUNG
Rita Niedermaier, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-128, Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. 

Der Eintritt ist frei. / Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Umbaumaßnahmen im Ort.

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2025 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.
 
Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Umbaumaßnahmen im Ort.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.