Blickwechsel zwischen Literatur und Wissenschaft -„Das Auge“

Blickwechsel zwischen Literatur und Wissenschaft -„Das Auge“

27. November 2024

Inhalt

UND ICH ÖFFNE STILL IM HERZEN ALLES, ALLES DIESEM BLICK.                             
                                                                                                                           Joseph von Eichendorff                  

Das Auge, dieser Blick! Etwas Besonderes liegt darin. Was, ist schwer zu ergründen. Dass das unbekannte „Mädchen mit dem Perlenohrring“ zur Mona Lisa des Nordens werden konnte, ist sicher auch diesem, über die Schulter geworfenen Blick zu verdanken: wach, überrascht und doch nicht verschreckt. Etwas Aufforderndes und zugleich Abweisendes spricht daraus: Blicken wir in sie hinein oder sie in uns? Halb zugewandt, halb abgewandt friert der niederländische Meister sein Modell in der Bewegung ein. Ein Blickwechsel, so flüchtig wie ein Wimperschlag. Ein Augenblick nur – für die Ewigkeit in Öl auf Leinwand gebannt.

„Wie in einem Spiegel gewahrt man in den Augen das Innere des Menschen.“ Das wusste nicht zuletzt der Bruder Sissis, Carl Theodor Herzog in Bayern. Er machte sich als renommierter Augenarzt einen Namen, wurde Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina. Ende des 19. Jahrhunderts gründete er zusammen mit seiner Frau Marie José von Portugal die bis heute bestehende Augenklinik Herzog Carl Theodor in der Münchner Maxvorstadt. Hier operierte er bereits um 1900 tausendfach Starerkrankungen – bei Menschen, die sich das nicht leisten konnten, auch kostenlos.

Das Auge als „Spiegel der Seele“, wie Carl Theodor meint? Können wir wirklich in das Innere eines Menschen hineinsehen? Oder sehen wir am Ende doch nur, was vor Augen ist, und – wenn überhaupt – Gott allein das Herz an? Wie Thomas, der zweifelnde Jünger, glauben wir aufgeklärte Menschen nur, was wir mit eigenen Augen gesehen haben. Gut, wenn wir uns nicht hinters Licht führen lassen! Und doch können unsere Augen trügen. Was sehen wir und was davon nehmen wir überhaupt wahr? Was nicht? Halten wir alles, was wir sehen, für wahr?

Der Mensch verlässt sich auf seinen stärksten Sinn. Umso tragischer, wenn das Augenlicht nachlässt. „Augenlicht“ – noch so eine Metapher: das Auge ist gar das Licht des Leibes, geht es nach Matthäus. Unsere Augen leuchten. Als ginge von ihnen selbst ein Licht aus in diese Welt, geradezu taschenlampengleich – wo doch nur Licht durch ein Loch auf lichtempfindliche Nervenzellen fällt und in elektrische Impulse umgewandelt wird. Aber kann das das Geheimnis erklären, wenn Kinderaugen zur Advents- und Weihnachtszeit im Schein der Kerzen leuchten?

Woher kommt er, dieser Glanz in den Augen, dieser ganz besondere Augenblick? Wir laden Sie ein zu einem Blickwechsel zwischen Literatur und Wissenschaft, der da anhebt, wo jeder Blickwechsel seinen Anfang nimmt: im Auge.

Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister
Stellv. Direktor und Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
Barbara Greese
Rezitatorin und Rhetoriktrainerin, München

Tagungs-Programm

Mittwoch, 27. November 2024
Einlass ab 18:30 Uhr
19.00 UhrPoetischer AnklangBarbara Greese
Begrüßung und EinführungDr. Hendrik Meyer-Magister
DAS AUGE - EIN BLICKWECHSEL
zärtlichBarbara Greese
sichtbarProf. Dr. med. Christos Haritoglou
scharfBarbara Greese
verklärtProf. Dr. med. Christos Haritoglou
20.30 UhrPause mit Getränken an der Bar im Foyer
weitsichtigBarbara Greese
hoffnungsvollProf. Dr. med. Christos Haritoglou
VerabschiedungDr. Hendrik Meyer-Magister
Poetischer NachhallBarbara Greese
ca. 21.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Einlass ab 18:30 Uhr
19.00 Uhr
Poetischer AnklangBarbara Greese
Begrüßung und EinführungDr. Hendrik Meyer-Magister
DAS AUGE - EIN BLICKWECHSEL
zärtlichBarbara Greese
sichtbarProf. Dr. med. Christos Haritoglou
scharfBarbara Greese
verklärtProf. Dr. med. Christos Haritoglou
20.30 Uhr
Pause mit Getränken an der Bar im Foyer
weitsichtigBarbara Greese
hoffnungsvollProf. Dr. med. Christos Haritoglou
VerabschiedungDr. Hendrik Meyer-Magister
Poetischer NachhallBarbara Greese
ca. 21.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Referierende

UNSERE GÄSTE

Barbara Greese ist Rezitatorin und Rhetoriktrainerin. Nach dem Studium u.a. der Sprechwissenschaft und Psychologie in München ließ sie sich von Cornelia Krawutschke an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch zur Rezitatorin ausbilden und belegte Meisterkurse in sprecherischer und sängerischer Körperschulung an den Konservatorien Basel und Luzern bei Burga Schwarzbach. Sie arbeitet heute in den Bereichen Rhetoriktraining, Sprecherziehung sowie Stimmbildung und bietet insbesondere Kommunikationscoachings für Wissenschaftler:innen an. Sie tritt als Rezitatorin etwa bei Konzertlesungen und literarisch-tänzerischen Programmen auf, die sie auch selbst konzipiert. Gert Westphal, der „König der Vorleser“ ist dazu eine bleibende Inspiration. Das Motto von Barbara Greese ist: „Wirken mit dem Wort“.
www.barbaragreese.de

Prof. Dr. Christos Haritoglou leitet seit 2015 die Augenklinik Herzog Carl Theodor in der Münchener Maxvorstadt, eine der ältesten und tradi-tionsreichsten Augenkliniken in Bayern. Der habilitierte Facharzt für Augenheilkunde ist außerplanmäßiger Professor an der Ludwig-
Maximilians-Universität München, wo er von 2003 bis 2014 auch als Oberarzt an der Augenklinik tätig war. Der Schwerpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit liegt in der chirurgischen sowie konservativen Behandlung von Netzhaut- und Glaskörpererkrankungen, unter anderem bei Grauem Star, bis hin zur Laserbehandlung bei Erkrankungen der Netzhaut und bei Nachstar. Christos Haritoglou ist als Referent, Fachgutachter, Autor und Herausgeber von Fachpublikation viel gefragt und hat zahlreiche Preise gewonnen, zuletzt die Medaille in Silber der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Ihn treibt an, den Patienten und Patientinnen tagtäglich eine individuell zugeschnittene, und bestmöglichste Behandlung anbieten zu können.
https://www.augenklinik-muenchen.de/prof-dr-christos-haritoglou

Preise & Informationen

IDEE & KONZEPTION
Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister, Stellvertretender Direktor und Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
Barbara Greese, Rezitatorin und Rhetoriktrainerin, München

VERANSTALTUNGSLEITUNG
Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing

ORGANISATION
Cornelia Spehr, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-125. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

ANMELDUNG
Wir bitten um vorherige Anmeldung über das Online-Formular auf unserer Homepage (s. auch QR-Code). Sie profitieren dann von unserem verminderten Vorverkaufspreis. Restplätze werden an der Abendkasse verkauft.

EINTRITT: 12.– € / erm. 6.– € (VVK) sowie 15.– € / erm. 7.50 € (Abendkasse)
Preisnachlass: Auszubildende, Schüler:innen, Student:innen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %.

VERANSTALTUNGSORT
Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstr. 2+4 / 82327 Tutzing

Weitere Informationen zu Datenschutz AGB / Anreise sowie E-Mobilität finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: www.ev-akademie-tutzing.de

Veranstaltungsnummer: 0622025
Programmänderungen vorbehalten. Stand: 05.11.24

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Umbaumaßnahmen im Ort.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2023 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.