Wie weit sind wir mit der Aufarbeitung?
Die imperial-kolonialistische Formel „The West and the Rest“ beschreibt eine lange Zeit geltende duale Weltordnung, die auf einem eurozentristischen Selbstverständnis beruhte. Es sah die westliche Zivilisation den nichteuropäischen und nicht-weißen Völkern überlegen und den europäischen Westen als treibende Kraft globaler Entwicklung und Modernität. Westliche Werte, Kultur, Religion und Institutionen sollten universale Geltung erhalten. Eine ebenso falsche wie auch fatale Annahme, denn dieser Überlegenheitsanspruch und seine Zivilisierungsmission brachten Zerstörung und Ausbeutung mit sich.
Die imperial-kolonialistische Formel „The West and the Rest“ beschreibt eine lange Zeit geltende duale Weltordnung, die auf einem eurozentristischen Selbstverständnis beruhte. Es sah die westliche Zivilisation den nichteuropäischen und nicht-weißen Völkern überlegen und den europäischen Westen als treibende Kraft globaler Entwicklung und Modernität. Westliche Werte, Kultur, Religion und Institutionen sollten universale Geltung erhalten. Eine ebenso falsche wie auch fatale Annahme, denn dieser Überlegenheitsanspruch und seine Zivilisierungsmission brachten Zerstörung und Ausbeutung mit sich.
Die koloniale Epoche endete etwa 1960, als die meisten der kolonialisierten Länder unabhängig wurden. Die Loslösung von den Kolonialmächten bedeutete jedoch nicht die Abschaffung des Kolonialismus. Ein Blick auf Gesellschaft und Kultur in den früheren Kolonien einerseits und auf ihre wirtschaftliche Entwicklung andererseits zeigt, dass die westliche Dominanz weiter besteht. Deshalb bleibt die Forderung nach Maßnahmen zur Ent- oder Dekolonialisierung von ehemals kolonialisierten Ländern des Globalen Süden weiterhin bestehen.
In unserer Tagung nutzen wir die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz unterschiedlichen Fachgebieten und möchten wissen: Welche Veränderungen in Wahrnehmungs- und Handlungsschemata sind notwendig? Wie weit sind wir mit der Aufarbeitung der negativen Auswirkungen des Kolonialismus auf außereuropäische Kulturen und Gesellschaften sowie der europäischen Zivilisationsrhetorik? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Politik, Wirtschaft und Kultur? Wie erreichen wir eine gerechtere Ressourcenverteilung und Partizipation in internationalen Gremien?
Wir laden Sie herzlich ein mitzudiskutieren, wie das alte duale Weltbild sowie das Denken in Abgrenzungen, Ausschlüssen und Gegnerschaften abgebaut werden können.
Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Brigitte Grande M.A.,Vorsitzende Freundeskreis Evangelische Akademie Tutzing e.V.
Prof. em. Dr. Hans-Joachim König, ehem. Vorsitzender Freundeskreis Evangelische Akademie e.V.
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