Buch zur Tagung “Praktiken des assistierten Suizids”
Im November 2022 lud Studienleiter und stellvertretender Akademiedirektor Hendrik Meyer-Magister gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Ruhr-Universität Bochum und der Diakonie Deutschland e.V. zur Tagung “Praktiken des assistierten Suizids” ein. Sie griff eine der aktuell heftigsten Debatten in Kirche und Diakonie auf. Nun ist ein Buch zur Tagung erschienen.
“Was tun, wenn es unerträglich wird? – Die Frage nach dem assistierten Suizid als Herausforderung für Kirche und Diakonie” – das ist der Titel des Buches, das am 27. September 2023 im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist. Herausgegeben wurde es von Reiner Anselm, Isolde Karle, Ulrich Lilie und Hendrik Meyer-Magister, die gemeinsam im November 2022 zur Tagung “Praktiken des assistierten Suizids” eingeladen hatten. Aus den Beiträgen der Tagung ist nun der 272 Seiten starke Band entstanden.
Zum Inhalt:
Gibt es ein Recht auf Suizid?
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Paragraf 217 StGB ist verfassungswidrig, weil er es faktisch unmöglich macht, in Deutschland bei einem Suizid professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das Gericht wertet das als unverhältnismäßige Einschränkung des grundlegenden Rechts auf Selbstbestimmung.
Seitdem wird eine neue Regelung diskutiert. Kirche und Diakonie sehen sich herausgefordert, schließlich verstehen sich beide als Anwältinnen des Lebens: Wie ist mit der neuen Situation umzugehen?
Dieses Buch nimmt die bisherige Debatte auf und geht den Fragen nach verantwortungsvollen Regelungen und konkreten Praktiken in den Einrichtungen nach. Eine notwendige Orientierung angesichts einer ebenso heiklen wie komplexen Debatte.
- Ethische Orientierung in einer emotional geführten, brisanten Debatte
- Argumentationshilfen für in Palliativeinrichtungen und Hospizen engagierte Menschen
- Hintergrundwissen für Betroffene und deren Angehörige.
Über die Herausgeberin und die Herausgeber:
Reiner Anselm ist Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bis 2021 saß Reiner Anselm der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche Deutschland vor. Er ist Mitglied im Bayerischen Ethikrat sowie im Kuratorium der Evangelischen Akademie Tutzing.
Ulrich Lilie ist Pfarrer und Präsident der Diakonie Deutschland sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung e.V. Er ist Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und hat lange als Krankenhausseelsorger und Hospizleiter gearbeitet.
Isolde Karle ist Professorin für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Homiletik, Liturgik und Poimenik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Sie ist Gründungsdirektorin des dortigen Instituts für Religion und Gesellschaft. Seit 2021 ist Isolde Karle Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung der Ruhr-Universität Bochum.
Hendrik Meyer-Magister ist Pfarrer und Studienleiter an der Evangelischen Akademie Tutzing. Er leitet dort das Referat für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care und ist zugleich stellvertretender Direktor der Akademie. 2017 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität mit einer ethisch-theologischen Arbeit promoviert.
Bild: Dr. Hendrik Meyer-Magister, Studienleiter und stellvertretender Akademiedirektor mit der eben erschienenen Publikation: “Was tun, wenn es unerträglich wird?” (Foto: dgr/eat archiv)
Mit Beiträgen von:
Reiner Anselm, Helena Armbrecht, Peter Bartmann, Claudia Bausewein, Dorothea Bergmann, Peter Brieger, Peter Dabrock, Michael Frieß, Wolfram Höfling, Wolfgang Huber, Jacob Joussen, Isolde Karle, Ulrich Lilie, Susanne Menzel, Hendrik Meyer-Magister, Wolfgang Putz, Johann Friedrich Spittler, Tobias Teismann, Ruben Zimmermann.
ISBN: 978-3-579-07197-8
Erscheinungsdatum: 27. September 2023