»Ich bin mir ganz klar darüber, dass ich in der Gegenwart keine Rolle mehr spiele.« Was in dieser Notiz von Carl Reinecke nach Resignation klingt, lässt sich besser als vornehme Bescheidenheit lesen. Der Komponist glaubte bis zuletzt an die künstlerische Qualität seines musikalischen Schatzes. Wie auch das BRSO, weshalb Reinecke in diesem Kammerkonzert zu dessen 200. Geburtstag die Hauptrolle spielt. Hört man sich im Orchester um, feiert Flötist Henrik Wiese Reineckes lichtes Sextett und sein deutlich klassizistischeres Oktett als »Kleinode ihrer Zeit«: »Reinecke wollte allen Gelegenheit geben, ihr instrumentales Können zu zeigen – nicht nur der geschätzten Flöte.« Und weil ein dermaßen runder Geburtstag ein Ständchen braucht, jubelt es von Reinecke-Schüler Janácek harmonisch frisch: »Jugend, goldene Jugend!« Haas wiederum ist Janácek-Schüler. Er starb in Auschwitz – seine Musik überlebte. Keiner von ihnen vergessen.
BRSO
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