Innovation und Vorsorge: Neue genomische Techniken für die Landwirtschaft

Innovation und Vorsorge: Neue genomische Techniken für die Landwirtschaft

21. - 22. Februar 2024

Inhalt

AM ANFANG WAR DAS KORN.  
                                                           Hansjörg Küster     

Neue genomische Züchtungstechniken ermöglichen es Wissenschaftler-innen und Wissenschaftlern, die pflanzeneigene DNA gezielt anzupassen, um Pflanzen widerstandsfähiger gegen veränderte Umweltbedingungen zu machen. Bisher werden die dabei eingesetzten Methoden der Genom-Editierung in Europa als Risikotechnologie eingestuft. Das hat eine aufwendige und teure Zulassungsprozedur zur Folge. Die EU-Kommission will das nun ändern: Am 5. Juli 2023 hat sie einen Vorschlag für einen neuen Rechtsrahmen zur Diskussion gestellt. Er betrifft die Pflanzen, die zwar mithilfe genomischer Techniken hergestellt werden, aber keine artfremden Gene enthalten. Sie könnten also auch durch herkömmliche Züchtung oder natürliche Mutationen entstehen.

Die Debatte über die Gentechnik für die Landwirtschaft ist also wieder eröffnet. Zumal EU-Parlament und EU-Ministerrat noch entscheiden müssen. Gestritten wird etwa über solche Fragen: Soll man die neuen genomischen Mutagenesetechniken anders als die „alte“ Gentechnik regulieren? Welche wissenschaftlich begründeten Wege stehen dafür offen? Und lassen sich diese mit dem Vorsorgeprinzip im EU-Recht, aber auch den Interessen des ökologischen Landbaus vereinbaren? Sind neue und bessere Kompromisse möglich?

Die Initiative der EU-Kommission ist Teil des Green Deal, mit dem Europa dem Klimawandel begegnen will: Die Landwirtschaft soll nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger und umweltfreundlicher werden. Aber auch Fragen der globalen Ernährungssicherheit stehen auf der Agenda und fordern nicht nur den Verbraucher, sondern auch den Bürger dazu heraus, seine Einstellung zum Verhältnis von Vorsorge, Wahlfreiheit und technischer Innovation zu überdenken.

Zur Diskussion dieser Fragen laden wir Sie herzlich ein ins Schloss Tutzing!

Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing

Prof. Dr. Markus Vogt
Lehrstuhl für christliche Sozialethik, Katholisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
 
Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München

Tagungs-Programm

Mittwoch, 21. Februar 2024
13.00 UhrAnreise
14.00 UhrBegrüßung und EinführungDr. Stephan Schleissing
14.15 UhrDie Neuen Züchtungstechnologien aus naturwissenschaftlicher SichtDr. Frank Hartung
15.00 UhrRegulierungsoptionen für neue genomische Techniken in der EU: Ergebnisse des EU-Forschungsprojekts GeneBEconProf. Dr. Detlef Bartsch
15.45 UhrKaffee, Tee & Kuchen
16.15 UhrDie Potenziale der neuen Züchtungsmethoden aus Sicht eines PflanzenzüchtungsunternehmensDr. Anja Matzk
16.45 UhrWem gehört die Tomate? Die Zuordnung von Rechten an neuen SortenDr. Matthias Lamping
17.30 UhrDas EU-Vorsorgeprinzip und die Regulierung der GentechnikProf. Dr. Kai Purnhagen
18.15 UhrAbendessen
19.30 UhrKommunikation über die neuen Gentechniken für die Landwirtschaft oder: Was muss sich in Deutschland ändern?Prof. Dr. Peter Dabrock
21.00 Uhranschließend Gespräche in den Salons des Schlosses
13.00 Uhr
Anreise
14.00 Uhr
Begrüßung und EinführungDr. Stephan Schleissing
14.15 Uhr
Die Neuen Züchtungstechnologien aus naturwissenschaftlicher SichtDr. Frank Hartung
15.00 Uhr
Regulierungsoptionen für neue genomische Techniken in der EU: Ergebnisse des EU-Forschungsprojekts GeneBEconProf. Dr. Detlef Bartsch
15.45 Uhr
Kaffee, Tee & Kuchen
16.15 Uhr
Die Potenziale der neuen Züchtungsmethoden aus Sicht eines PflanzenzüchtungsunternehmensDr. Anja Matzk
16.45 Uhr
Wem gehört die Tomate? Die Zuordnung von Rechten an neuen SortenDr. Matthias Lamping
17.30 Uhr
Das EU-Vorsorgeprinzip und die Regulierung der GentechnikProf. Dr. Kai Purnhagen
18.15 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Kommunikation über die neuen Gentechniken für die Landwirtschaft oder: Was muss sich in Deutschland ändern?Prof. Dr. Peter Dabrock
21.00 Uhr
anschließend Gespräche in den Salons des Schlosses
Donnerstag, 22. Februar 2024
07.45 UhrAndacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrKlimawandel und Ernährungssicherheit: Welche Innovationen braucht eine nachhaltige Intensivierung in den Ländern Afrikas?Dr. Philipp Aerni
09.45 UhrAuf dem Weg zu einer Ethik der Innovation in der BioökonomieProf. Dr. Markus Vogt
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrGentechnisch veränderte Lebensmittel und moralischer AbsolutismusDr. Gabi Waldhof
11.45 UhrInnovation und Vorsorge als ethische Prinzipien in der BioökonomieSchlussdiskussion moderiert von
Prof. Dr. Jan Grossarth
&
Dr. Stephan Schleissing
12.30 UhrEnde der Veranstaltung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Andacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Klimawandel und Ernährungssicherheit: Welche Innovationen braucht eine nachhaltige Intensivierung in den Ländern Afrikas?Dr. Philipp Aerni
09.45 Uhr
Auf dem Weg zu einer Ethik der Innovation in der BioökonomieProf. Dr. Markus Vogt
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Gentechnisch veränderte Lebensmittel und moralischer AbsolutismusDr. Gabi Waldhof
11.45 Uhr
Innovation und Vorsorge als ethische Prinzipien in der BioökonomieSchlussdiskussion moderiert von
Prof. Dr. Jan Grossarth
&
Dr. Stephan Schleissing
12.30 Uhr
Ende der Veranstaltung mit dem Mittagessen

Mehr zum Thema

Link zum Tagungsfilm, der die Themen und offenen Fragen der Tutzinger Tagung vom 21.-22. Februar vor allem auch anhand zahlreicher Interviews mit den geladenen Experten zusammenfasst:  https://www.pflanzen-forschung-ethik.de/bio-oekonomie/ngt-regulierung-kompromiss-ethik.html

KOOPERATIONSPARTNER

Referierende

Prof. Dr. Philipp Aerni, Direktor des Center for Corporate Responsibility and Sustainability (CCRS) und Professor for Sustainability and Impact Entrepreneurship an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR)
Prof. Dr. Detlef Bartsch, Leiter der Abteilung Gentechnik im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Berlin
Prof. Dr. Peter Dabrock, Lehrstuhl für Systematische Theologie (Ethik), Friedrich-Alexander- Universität Erlangen
Dr. Frank Hartung, Stellvertretender Leiter des Instituts für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen, Bundesforschungs-institut für Kulturpflanzen (JKI), Quedlinburg
Dr. Matthias Lamping, Wissenschaftlicher Referent, Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, München
Dr. Anja Matzk, Head of Regulatory Affairs bei KWS Saat SE & Co. KGaA, Einbeck
Prof. Dr. Kai Purnhagen, Lehrstuhl für Lebensmittelrecht, Universität Bayreuth
Prof. Dr. Markus Vogt, Lehrstuhl für Christliche Sozialethik, Katholisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Gabi Waldhof, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachgebiet Umweltökonomie, Universität Osnabrück
 
TAGUNGSLEITUNG & MODERATION
Prof. Dr. Jan Grossarth, Hochschule Biberach
Dr. Stephan Schleissing, Institut TTN an der LMU München

Preise & Informationen

ORGANISATION & INFORMATION

Cornelia Spehr, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-125. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme.
Anmeldeschluss ist der 7. Februar 2024.

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 14. Februar 2024 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Unsere Stornobedingungen entnehmen Sie unserer Homepage.

Preise pro Person für die gesamte Veranstaltungsdauer (in Euro):
 
Vortragsgebühr 30.–
(zzgl. Kaffee/Tee/Kuchen auch bei Teilnahme ohne Verpflegung)  

Vollpension
 
– im Einzelzimmer 106.50
– im Zweibettzimmer 84.50
– im Zweibettzimmer als EZ 118.50
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück) 38.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Verpflegung
Gerne bietet Ihnen unsere Küche gegen 10.– € Aufpreis pro Person & Veranstaltung bei veganer Ernährung, Unverträglichkeiten oder Allergien ein darauf abgestimmtes Essen an. Bitte teilen Sie uns dies verbindlich mit Ihrer Anmeldung mit.

Preisnachlass
Auszubildende, Schüler:innen, Student:innen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. Journalist:innen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Weitere Informationen zu
Schlosseuro / Datenschutz / AGB / E-Mobilität und umweltfreundlicher Anreise finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: ww.ev-akademie-tutzing.de

Bildnachweis: © Adobe Stock
Veranstaltungsnummer: 0282024

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.

Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2023 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.