Es ist zwar nicht zu erwarten, dass die Mauern der Münchner Residenz beziehungsweise die Mauern der Evangelischen Akademie in Tutzing einstürzen, wenn dort – wie einst in Jericho – die Posaunisten ihre Instrumente erheben. Aber dass diese Tieftöner weit mehr für satten Sound stehen als für hypersensible Fistelstimmen, das ist gesetzt. Vier Posaunisten des BRSO bilden ein Ensemble, das – quer durch die Jahrhunderte, quer durch die Stile – solche »Posaunenmusik« bläst, dass Würde und Heiligkeit der Blechbläserkunst ebenso erklingen wie ihre experimentellen und poppigen Möglichkeiten. Felix Eckert, Lukas Gassner, Uwe Schrodi und Csaba Wagner bieten Originalkompositionen und Bearbeitungen für Posaune u. a. von Orlando di Lasso – also aus jener Renaissance-Zeit, da der Einsatz des Instruments in seiner heutigen Bauweise erstmals belegbar ist – über feierliche Posaunen-»Gesänge« von Anton Bruckner sowie Neue Musik von Iannis Xenakis bis hin zum Einsatz im Jazz und in der Transkription von »Beat-Musik« – wie einst der Beatles-Song Hey Jude stilistisch eingeordnet worden war.
BRSO
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