Vor zwanzig Jahren wurde an der Evangelischen Akademie das „Tutzinger Manifest" verabschiedet, ein Aufruf zur nachhaltigen Gestaltung von Kultur(politik). Seitdem hat sich der Nachhaltigkeitsbegriff weiterentwickelt und auch gesellschaftlich hat sich viel getan: Mit der UN Agenda 2030, Fridays For Future und dem europäischen Green Deal wurde und wird Nachhaltigkeit zu einem großen, kulturellen Projekt.
Die Vereinten Nationen haben 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert, die neben der Ökologie auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Bildung, Diversität und Gesundheit in den Blick nehmen. Grund genug also, das Thema Nachhaltigkeit in der Kulturpolitik anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Manifests wieder aufzugreifen und neue Impulse zu setzen.
Nachhaltigkeit ist mehr als Ökologie, sie ist ein kultureller Leitanspruch. Eine nachhaltige Ausrichtung von Kultureinrichtungen macht nicht nur die Produktion von Kunst und den Kulturbetrieb zukunftsfähig, sie ist überdies kulturpolitischer Anspruch, einen gesellschaftlichen Bewusstseins- und Kulturwandel zu gestalten.
In der Tradition des „Tutzinger Manifestes“ von 2001 sucht die Tagung nach Wegen für ein dynamisches Weitergehen. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen werden die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit als kulturelles Projekt beleuchtet und debattiert. In Schreibwerkstätten reflektieren Gäste und Referierende, was das Gehörte für die Nachhaltigkeit kultureller Einrichtungen und Projekte bedeuten kann und formulieren auf dieser Basis Thesen. Diese werden im Anschluss an die Konferenz als Grundlage eines neuen „Tutzinger Manifests“ dienen.
Wir wollen Handlungsspielräume ausloten, Standorte und Perspektiven definieren und neue kulturpolitische Impulse setzen. Dazu laden wir Sie herzlich in das Kulturpolitische Forum in der Evangelischen Akademie Tutzing ein!
Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Dieter Rossmeissl, Kulturpolitische Gesellschaft e.V.
Dr. Christine Fuchs, STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.