Die Tagung findet online statt.
Wie uns Narrative prägen, täuschen und leiten
Aktienblasen, Bitcoin, Corona – nicht nur Ereignisse, sondern auch ihre Deutungen bestimmen das wirtschaftliche Verhalten von Menschen. Wie entstehen ökonomische Narrative? Wer verbreitet sie wie? Und mit welchen Absichten?
In der Tagung reflektieren wir aus kommunikations-, wirtschaftswissenschaftlicher, politischer und psychologischer Perspektive die Rolle von Narrativen auf ökonomische und andere Entscheidungen von Menschen – insbesondere in Krisensituationen.
Die Tagung dreht sich u.a. um folgende Fragen:
Wie beeinflussen Narrative, ob in einer Wirtschaftskrise mit hoher Unsicherheit Konjunkturprogramme wirken? Welche Rolle spielen sie im Zusammenwirken von Börse, Wirtschaft und Staat? Wer oder was erschafft Narrative und inwieweit bedienen Wirtschaftsredaktionen sie bei
ihrer Themensetzung? Welche Verantwortung hat dabei die Chefredaktion?
Wir möchten uns dieser „Narrative-Zwickmühle“ zwischen Verantwortung zur Aufklärung von Leserinnen und Lesern und möglicherweise gleichzeitigem Bedienen von Narrativen stellen. Wir fragen nach der Konnotation und die enthaltene Spannung in der Wertung von Narrativen.
Darüber hinaus weiten wir den Blick in die Zukunft: Welche überzeugenden gesellschaftlichen Narrative braucht es für eine nachhaltige Entwicklung unseres Wirtschaftssystems, damit gerade in Krisen die Zuteilung von Ressourcen und Gütern menschlichen Bedürfnisse besser dient? Wie können Narrative glaubwürdig transportiert werden? Und wie können Sie zu einer besseren Zukunft für uns alle beitragen?
Um gemeinsam Antworten auf diese und andere Fragen zu suchen, laden wir Sie zu dieser Online-Tagung ein. Wir blicken aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen auf Narrative, um uns die Wirkungen auch für unser Handeln besser bewusst zu machen. Und nicht zuletzt werden wir uns Zeit nehmen, wie mit ihrer Hilfe die Ökonomie der Zukunft und die Transformation zur Schonung von Ressourcen konkret gestaltet werden kann.
Martin Waßink
Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Marcus Wiens
Karlsruher Institut für Technologie