DIE ZUKUNFTDER AUTOMOBILINDUSTRIE – ZWISCHEN DIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGKEIT
Das Ende des Verbrennungsmotors – in Großbritannien, Frankreich und Indien wird das ab 2040 Realität sein. Doch die deutsche Autoindustrie hinkt im globalen Wettbewerb hinterher und scheint den Anschluss bei der Elektro-Mobilität verpasst zu haben.
Was sind die Gründe dafür? Wurde zu wenig investiert, sind die Anreizstrukturen der Unternehmen das Problem? Oder hat die Politik der Industrie einen Bärendienst erwiesen, indem sie Gesetze und strengere Umweltregulierung nicht durchgesetzt und so schon veraltete Technologien geschützt hat?
Dabei ist noch nicht einmal klar, ob die Elektro-Mobilität tatsächlich die Technologie der Zukunft ist. Neben dem Mangel an Reichweite und Ladesäulen ist auch die Begrenztheit der Rohstoffe und die Entsorgung der Batterien ein Problem. Und: Auch die e-Mobilität ist nur eine Speichertechnik; fossile Rohstoffe können zur Stromerzeugung auch weiterhin verbrannt und Schadstoffe emittiert werden – nur eben an anderer Stelle: Heraus aus den Städten werden die Probleme der Energiegewinnung ins Umland verschoben, oder gleich in den globalen Süden?
Auch angesichts des absehbaren Scheiterns der Klimaziele der alten Bundesregierung stellt sich daher die Frage: Steht die Automobilbranche vor einem großen Umschwung, vergleichbar mit jenem der Energiewende? Dann muss ganz neu gedacht werden: Wie können die Bedürfnisse nach Mobilität und Arbeitsplätzen, aber auch nach Gesundheit und Lebensstil in den Städten gestillt werden? Sind genug erneuerbare Energien vorhanden? Und können Digitalisierung und autonomes Fahren Lösungen bieten?
Wir laden Raser und Radler herzlich dazu ein, diese drängenden Fragen an einem kontroversen Abend zu diskutieren – im Gespräch mit Disputanten aus Politik, Autoindustrie und Gewerkschaften.
Katharina Hirschbrunn
Studienleiterin Wirtschaft & Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung
Evangelische Akademie Tutzing