WOHIN STEUERT DIE GRANDE NATION?
Frankreich ist ein Land, das für seine Lebenskunst – savoir vivre – bekannt ist, für gute Manieren und für ein gewisses laissez-faire, also die Begabung, den Dingen ihren Lauf zu lassen, begleitet von dem sicheren Gespür, dass sich alles zum Guten wendet.
Von einer Entwicklung ihres Landes, die das Etikett „gut" verdient, mögen Französinnen und Franzosen seit geraumer Zeit aber nicht mehr uneingeschränkt sprechen. Ganz im Gegenteil! Frankreich wurde in den letzten Jahren von schwersten Terrorattacken heimgesucht. Und zuletzt agierte ein Staatspräsident – François Hollande – meist glücklos. Der rechtspopulistische Front National witterte gar die Chance, das höchste Staatsamt gewinnen zu können. Umso beeindruckender der Sieg von Emmanuel Macron bei der Wahl zum Präsidenten in diesem Frühjahr. 39 Jahre alt, Ex- Bankier und Ex-Minister, schaffte er es, mit seiner Bewegung „En Marche!" sich auch bei den anschließenden Parlamentswahlen durchzusetzen.
Zeit für eine Zwischenbilanz: Wohin steuert die Grande Nation? So lässt sich ganz grundsätzlich fragen. Und im Detail: Kann Emmanuel Macron seine politischen Ziele erreichen? Wird Frankreich den Terror überwinden? Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Rolle spielen die Akteure der Zivilgesellschaft – und welche die Kirchen und Religionen in diesem Land, das traditionell von der Laicité geprägt ist?
Barbara Kostolnik, ARD-Korrespondentin in Paris, und Daniel Vernet, der frühere Chefredakteur von Le Monde, beschäftigen sich mit diesen und anderen Fragen. Und auch damit, wie es um die deutsch-französische Freundschaft und Partnerschaft steht, wie sie sich weiter entwickelt.
Diskutieren auch Sie mit an diesem Abend „Aus aktuellem Anlass". Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Udo Hahn
Direktor, Evangelische Akademie Tutzing