100 JAHRE INGMAR BERGMAN
Ein Genie und Jahrhundertkünstler, der durch Provokationen und stets neue Interpretationen des Menschenbildes den fragilen humanistischen Gedanken ins Dritte Jahrtausend transportiert hat – auf allen damals verfügbaren Bild-, Text und Tonträgern. Ein unruhiger Geist, der immer-während suchte und fragte.
Ein Künstler, der von wuchtigen Emotionen – oder ihrer Abwesenheit – in Leben und Werk getragen wurde: von Zweifel und Freude, von Traurigkeit und Glücksgefühlen, von Einsamkeit und dem Ringen mit seinem Gegenüber. Einer, der mal visuelle Askese, mal barocke Üppigkeit auf die Leinwand bannte. Noch lange bevor der rasante MTV-Bildschnitt fürs Fernsehen kreiert wurde, ließ er mit einer bild- und tempogewaltigen Filmintroduktion den Zuschauer im Kinosessel erstarren.
Ja, das war Ingmar Bergman. Das ist er auch heute noch. Und die Frage nach dem Morgen stellen wir in unserer Tagung zum Einstieg in das Bergman-Jubiläumsjahr 2018.
Die zahlreichen Facetten des Bergmanschen Werkes und die Frage nach seiner Aktualität lenken unseren Blick gezielt auf den Künstler. Seine Münchner Zeit Ende der 1970er Jahre bildet den regionalen Bezug zu der uns umgebenden postglazialen Landschaft, die ihn im deutschen Exil an die schwedische Heimat erinnerte. Und einige der Menschen, mit denen er damals arbeitete, werden wir in Tutzing nicht nur auf der Leinwand sehen.
Wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeit zu bieten, einen Künstler (wieder) zu entdecken, der als Meilenstein der Filmgeschichte, als innovativer Theaterregisseur und Buchautor weltweit gerühmt und geschätzt wird: einen großen Schweden. Herzlich willkommen in der Evangelischen Akademie Tutzing!
Judith Stumptner M.A. Studienleiterin für Kunst, Kultur, Bildung & Digitales Stellvertretende Akademiedirektorin, Evangelische Akademie Tutzing
Angelika Mrozek-Abraham M.A. Skandinavistin, Mediengestaltung, Evangelische Akademie Tutzing