DER MENSCH DENKT, GOTT LENKT
(vgl. Altes Testament, Sprüche Salomos 16, 9)
Es war und ist zweifellos eine Errungenschaft der internationalen Hospizbewegung, über den living will und die Patientenverfügung den Menschen ihr Sterben zurückgegeben zu haben. Indem ihre Autonomie gestärkt wurde, konnten sie einer teilweise gnadenlos „bis zum Gehtnichtmehr“ behandelnden Hochleistungsmedizin entgehen.
Doch jetzt deuten sich Tendenzen an, die das Pendel in eine andere Richtung lenken. Gesundheitliche Behandlung wird im Voraus detailliert beschrieben und geplant, damit ja nicht zu wenig und auf keinen Fall zu viel getan wird. Immer komplizierter werden die Situationsbeschreibungen und immer aufwändiger die Vorgespräche, die dann zu einer möglichst perfekten Verfügung führen sollen. Auch diese Entwicklung ist mit Sorge zu beobachten. Sicherlich bedient eine perfekte Planung der medizinisch zu erwartenden und gewünschten Behandlung menschliche Sicherheitsbedürfnisse. Doch die permanente Verwechslung von (Handlungs-) Sicherheit und (Deutungs-) Gewissheit tötet in uns ab, was man vielleicht mit gesunde Menschenverstand oder „natürlichem Sterbewissen“ bezeichnen kann. Darüber muss diskutiert werden.
Gerade die zunehmende Verberuflichung in der Hospiz- und Palliativarbeit führt dazu, dass in manchen hospizlichen Situationen, wie zum Beispiel in der Hospizbegleitung, Ehrenamtliche und Laien abgedrängt werden. Geht damit vielleicht etwas von einer natürlichen menschlichnachbarschaftlichen Hilfestellung verloren, die etwas mit dem bereits erwähnten inneren Sterbewissen zu tun hat? Diesen und anderen Fragen gehen wir im 6. Hospizgespräch in der Evangelischen Akademie Tutzing nach. Dazu laden wir engagierte Beteiligte ebenso ein, wie interessierte Mitmenschen, denn diese Fragen gehen uns alle an.
Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A., Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor an der Abteilung für Palliative Care und Organisationsethik am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Karl-Franzens Universität Graz
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care in der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. Werner Schneider, Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor für Soziologie an der Universität Augsburg
(vgl. Altes Testament, Sprüche Salomos 16, 9)
Es war und ist zweifellos eine Errungenschaft der internationalen Hospizbewegung, über den living will und die Patientenverfügung den Menschen ihr Sterben zurückgegeben zu haben. Indem ihre Autonomie gestärkt wurde, konnten sie einer teilweise gnadenlos „bis zum Gehtnichtmehr“ behandelnden Hochleistungsmedizin entgehen.
Doch jetzt deuten sich Tendenzen an, die das Pendel in eine andere Richtung lenken. Gesundheitliche Behandlung wird im Voraus detailliert beschrieben und geplant, damit ja nicht zu wenig und auf keinen Fall zu viel getan wird. Immer komplizierter werden die Situationsbeschreibungen und immer aufwändiger die Vorgespräche, die dann zu einer möglichst perfekten Verfügung führen sollen. Auch diese Entwicklung ist mit Sorge zu beobachten. Sicherlich bedient eine perfekte Planung der medizinisch zu erwartenden und gewünschten Behandlung menschliche Sicherheitsbedürfnisse. Doch die permanente Verwechslung von (Handlungs-) Sicherheit und (Deutungs-) Gewissheit tötet in uns ab, was man vielleicht mit gesunde Menschenverstand oder „natürlichem Sterbewissen“ bezeichnen kann. Darüber muss diskutiert werden.
Gerade die zunehmende Verberuflichung in der Hospiz- und Palliativarbeit führt dazu, dass in manchen hospizlichen Situationen, wie zum Beispiel in der Hospizbegleitung, Ehrenamtliche und Laien abgedrängt werden. Geht damit vielleicht etwas von einer natürlichen menschlichnachbarschaftlichen Hilfestellung verloren, die etwas mit dem bereits erwähnten inneren Sterbewissen zu tun hat? Diesen und anderen Fragen gehen wir im 6. Hospizgespräch in der Evangelischen Akademie Tutzing nach. Dazu laden wir engagierte Beteiligte ebenso ein, wie interessierte Mitmenschen, denn diese Fragen gehen uns alle an.
Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A., Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor an der Abteilung für Palliative Care und Organisationsethik am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Karl-Franzens Universität Graz
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care in der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. Werner Schneider, Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor für Soziologie an der Universität Augsburg