Wir planen uns zu Tode

Wir planen uns zu Tode

24. - 25. Oktober 2018

Inhalt

DER MENSCH DENKT, GOTT LENKT

       (vgl. Altes Testament, Sprüche Salomos 16, 9)

Es war und ist zweifellos eine Errungenschaft der internationalen Hospizbewegung, über den living will und die Patientenverfügung den Menschen ihr Sterben zurückgegeben zu haben. Indem ihre Autonomie gestärkt wurde, konnten sie einer teilweise gnadenlos „bis zum Gehtnichtmehr“ behandelnden Hochleistungsmedizin entgehen.

Doch jetzt deuten sich Tendenzen an, die das Pendel in eine andere Richtung lenken. Gesundheitliche Behandlung wird im Voraus detailliert beschrieben und geplant, damit ja nicht zu wenig und auf keinen Fall zu viel getan wird. Immer komplizierter werden die Situationsbeschreibungen und immer aufwändiger die Vorgespräche, die dann zu einer möglichst perfekten Verfügung führen sollen. Auch diese Entwicklung ist mit Sorge zu beobachten. Sicherlich bedient eine perfekte Planung der medizinisch zu erwartenden und gewünschten Behandlung menschliche Sicherheitsbedürfnisse. Doch die permanente Verwechslung von (Handlungs-) Sicherheit und (Deutungs-) Gewissheit tötet in uns ab, was man vielleicht mit gesunde Menschenverstand oder „natürlichem Sterbewissen“ bezeichnen kann. Darüber muss diskutiert werden.

Gerade die zunehmende Verberuflichung in der Hospiz- und Palliativarbeit führt dazu, dass in manchen hospizlichen Situationen, wie zum Beispiel in der Hospizbegleitung, Ehrenamtliche und Laien abgedrängt werden. Geht damit vielleicht etwas von einer natürlichen menschlichnachbarschaftlichen Hilfestellung verloren, die etwas mit dem bereits erwähnten inneren Sterbewissen zu tun hat? Diesen und anderen Fragen gehen wir im 6. Hospizgespräch in der Evangelischen Akademie Tutzing nach. Dazu laden wir engagierte Beteiligte ebenso ein, wie interessierte Mitmenschen, denn diese Fragen gehen uns alle an.

Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A., Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor an der Abteilung für Palliative Care und Organisationsethik am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Karl-Franzens Universität Graz
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care in der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. Werner Schneider, Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor für Soziologie an der Universität Augsburg

Tagungs-Programm

Mittwoch, 24. Oktober 2018
12.30 UhrBeginn der Tagung mit dem Mittagessen
13.30 UhrBegrüßung & Einführung in die Tagung Pfr. Frank Kittelberger
13.40 UhrGrußwort der Vorsitzenden des Fachverbandes End-of-Life-Care der Diakonie Bayern Pfrin. Dorothea Bergmann
13.45 UhrBVP in der Praxis der Altenhilfe – Erfahrungen aus dem Münchner Netzwerk Prof. Dr. Berend Feddersen
14.30 UhrIst Advance Care Planung wirklich „nur“ Behandlungsplanung? – Gedanken zum SorgebegriffDr. Eckhard Eichner
15.15 UhrKaffeepause
15.45 UhrNicht ohne meine Werte! ACP in moraltheologischer Perspektive Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl
16.45 Uhr"Blick über den Zaun: Der Vorsorgedialog in Österreich - organisations- und careethische Perspektiven"Mag. Marian Lukas Ureutz
17.30 UhrZwischenbilanz im PlenumModeration: Pfr. Frank Kittelberger
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrBehandlung im Voraus planen? – Ein Streitgespräch Vortrag 1: Prof. Dr. Georg Marckmann
Vortrag 2: Prof Dr. Thomas Klie
Moderation: Pfr. Frank Kittelberger
20.30 UhrGespräche in den Salons des Schlosses
12.30 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Mittagessen
13.30 Uhr
Begrüßung & Einführung in die Tagung Pfr. Frank Kittelberger
13.40 Uhr
Grußwort der Vorsitzenden des Fachverbandes End-of-Life-Care der Diakonie Bayern Pfrin. Dorothea Bergmann
13.45 Uhr
BVP in der Praxis der Altenhilfe – Erfahrungen aus dem Münchner Netzwerk Prof. Dr. Berend Feddersen
14.30 Uhr
Ist Advance Care Planung wirklich „nur“ Behandlungsplanung? – Gedanken zum SorgebegriffDr. Eckhard Eichner
15.15 Uhr
Kaffeepause
15.45 Uhr
Nicht ohne meine Werte! ACP in moraltheologischer Perspektive Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl
16.45 Uhr
"Blick über den Zaun: Der Vorsorgedialog in Österreich - organisations- und careethische Perspektiven"Mag. Marian Lukas Ureutz
17.30 Uhr
Zwischenbilanz im PlenumModeration: Pfr. Frank Kittelberger
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Behandlung im Voraus planen? – Ein Streitgespräch Vortrag 1: Prof. Dr. Georg Marckmann
Vortrag 2: Prof Dr. Thomas Klie
Moderation: Pfr. Frank Kittelberger
20.30 Uhr
Gespräche in den Salons des Schlosses
Donnerstag, 25. Oktober 2018
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
09.00 UhrDas vorherrschende gesellschaftliche Sterbewissen – Empirische Befunde und Überlegungen aus soziologischer PerspektiveProf. DDr. Reimer Gronemeyer
09.45 UhrWie weiß ich mein Wissen, wenn es ums Leben geht?Übungen & Kleingruppengespräche Anleitung. Pfr. Frank Kittelberger
10.45 UhrKaffeepause
11.15 UhrDas „stille Sterbewissen“ ehrenamtlicher Hospizbegleitung – und was die Gesellschaft davon wissen sollteProf. Dr. Andreas Heller
12.00 UhrBilanz & Abschluss im Plenum Moderation. Pfr. Frank Kittelberger
12.30 UhrEnde der Tagung mit einem Imbiss
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Frank Kittelberger
09.00 Uhr
Das vorherrschende gesellschaftliche Sterbewissen – Empirische Befunde und Überlegungen aus soziologischer PerspektiveProf. DDr. Reimer Gronemeyer
09.45 Uhr
Wie weiß ich mein Wissen, wenn es ums Leben geht?Übungen & Kleingruppengespräche Anleitung. Pfr. Frank Kittelberger
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Das „stille Sterbewissen“ ehrenamtlicher Hospizbegleitung – und was die Gesellschaft davon wissen sollteProf. Dr. Andreas Heller
12.00 Uhr
Bilanz & Abschluss im Plenum Moderation. Pfr. Frank Kittelberger
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit einem Imbiss

Referierende

REFERIERENDE & BETEILIGTE
*Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des DHPV

Pfarrerin Dorothea Bergmann, Supervisorin (DGSV), Trainerin für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM); Fachstelle SPES (Spiritualität – Palliative Care – Ethik – Seelsorge) der Hilfe im Alter (gGmbH der IMM; Vorsitzende Fachverbande End-of-Life-Care Diakonie Bayern, München
Dr. Eckhard Eichner, Anästhesist & Palliativmediziner; Ltd. Arzt & Geschäftsführer der Augsburger Palliativversorgung gGmbH, Augsburg
Prof. Dr. Dr. Berend Feddersen, Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV); Klinik für Palliativmedizin der Universität München
*Prof. DDr. Reimer Gronemeyer, emeritiert Professor für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen
*Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A., Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Hospiz-und PalliativVerband (DHPV); Professor an der Abt. für Palliative Care und Organisationsethik, Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie, Karl-Franzens Universität Graz
Pfarrer Frank Kittelberger, Pastoralpsychologe; Studienleiter Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. med. Georg Marckmann, MPH, Professor für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin und Vorstand des gleichnamigen Instituts an der LMU; Präsident der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM), München
*Prof. Dr. habil. Thomas Klie, Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Gerontologie; Evangelische Hochschule Freiburg; Institutsleitung AGP und ZZE im FIVE e.V., Freiburg
Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Professorin für Moraltheologie an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Augsburg
Mag. Marian Lukas Ureutz, BA, Institut  für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie, Graz
 
 

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Frank Kittelberger, Tutzing / Andreas Heller, Graz / Werner Schneider, Augsburg

Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23,  E-Mail: wolff@ ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich.  Anmeldeschluss ist 17. Oktober 2018.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 17. Oktober 2018 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, ab dem Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise  für die gesamte Tagungsdauer:    
 
Teilnahmebeitrag                                               45.00 €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)   35.50 € 
Vollpension
 – im Einzelzimmer                                           139,00 €
– im Zweibettzimmer                                        117,00 €
– im Zweibettzimmer als Einzelzimmer           147,00 €

In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten  und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet    à 4.–
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an – s. Anmeldekarte.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt.   Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.

Abteilung für Palliative Care und Organisationsethik am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Karl-Franzens Universität Graz
Fortbildungspunkte für Pflegende Fortbildungspunkte für Pflegende (RbP) sind avisiert.

Bildnachweis: Cover „Die Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland“ hospizverlag,  2012
Tagungsnummer: 0102019

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €. Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.