IDÉA (gr.) = ERSCHEINUNG, FORM, PLAN, URBILD
(Duden 5)
(Duden 5)
Die Hospizidee speist sich aus Fürsorge, Hinwendung, Zuwendung und Sorgekultur. Sie war ursprünglich geprägt von Menschen, die zunächst ein großes und weites Herz und viel Engagement mitbrachten. Sie war auf Freiwilligkeit, Sparsamkeit und bedingungslose Zuwendung „zu allen die es brauchen“ ausgerichtet. Sie war auf ihre Art professionell und unprofessionell zugleich.
Heute scheinen gelegentlich Profis im Sterbegeschäft unterwegs zu sein, die mit Regelungen und politischen Mechanismen vertraut sind und Hospizarbeit mit konzernähnlichen Strukturen verbinden. Das muss nicht schlecht sein, aber es birgt Gefahren. Die moderne Hospizbewegung kämpft um Gesetze, Regeln und Refinanzierung und verliert dabei Manche und Manches auf der Strecke.
Freilich kannte auch die frühe Hospizbewegung tatkräftige und kreative Pioniere, die sich erfolgreich im Gesundheitswesen durchsetzen konnten. Cicely Saunders selbst ist ein Beleg dafür. Doch dies war immer gepaart mit dem „weiten Herz“ (Paul Sporken) und altruistischen Motiven. Geht das noch zusammen oder tut sich heute ein „garstig breiter Graben“ (Lessing) auf, der den Beteiligten einen Spagat zumutet? Lassen sich die hier aufgezeigten Entwicklungen miteinander wohltuend in Einklang bringen, oder gibt es Tendenzen, die einander ausschließen?
Wir laden herzlich und in guter Tradition zum 4. Tutzinger Hospizgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hospizbewegung und Palliativversorgung, aus Pädagogik und Wissenschaft und aus der am Thema interessierten Öffentlichkeit in die Evangelische Akademie Tutzing ein.
Prof. Dr. Andreas Heller
Professor für Palliative Care und Organisationsethik an der IFF-Fakultät der Universität Klagenfurt, Wien und Graz
Pfarrer Frank Kittelberger
Studienleiter Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Werner Schneider, Professor für Soziologie an der Universität Augsburg, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Hospiz-und PalliativVerbandes (DHPV), Augsburg