Unterm leeren Himmel?

Unterm leeren Himmel?

08. - 10. April 2016

Inhalt

STECKT IN UNS, AUCH OHNE GOTT, EINE SCHWACHE MESSIANISCHE KRAFT?
 
Glück und Unglück, Glaube oder Unglaube, niemand hat es in der Hand. Des Einen Leben gelingt, des Andern geht jäh kaputt. Warum? Schicksal, Fügung, gar Prüfung durch einen „lieben Gott“? Oder einfach nur Pech, Zufall, absurd, kummervoll ohne Sinn?

„Wenn Gott, warum dann Übel?“ Ist er allmächtig oder nicht? Ist Gott Liebe oder Willkür? Wenn einen Unglück, Leid, Schmerz, Trauer und Wut leibhaftig zum Hiob machen, was hilft da noch? Wie die Verborgenheit Gottes aushalten? Oder nimmt er sich zurück – Zimzum sagt die jüdische Mystik – damit wir nicht seine Marionetten, sondern frei sind?

„Es gab diesen Kindheitsgott, die dörfliche Kultur, wo die kirchlichen Anlässe gefeiert wurden, die intakten Glaubensrituale. Ich bin dann aber soweit Rationalist geworden – ich würde gern glauben, aber ich kann nicht – aber ich respektiere inzwischen jeden Gläubigen. Und vor allem die christliche Ethik, der so viel Humanität innewohnt. – Der Sinn des Lebens besteht darin, die gegebene Frist sinnvoll zu nutzen.  Nicht nur Spaß zu haben.“ (Roger Willemsen).
 
Vielen geht es so und doch sehnen sie sich nach Heil. Warum aber schleift Heiliges oft Gewalt hinter sich her, macht, was Menschen an-himmeln, so barbarisch statt menschlich? Albert Camus hat auch deshalb den „Kindheitsgott“ verloren. Trotzdem müssten wir jede Träne trocknen, trösten, zusammen halten, so verletzlich, zerbrechlich, zerstörbar wir sind.
 
Woher aber nimmt man die Kraft , wenn der Himmel leer sein sollte, nicht egoman zu verrohen? Dennoch drauf pochen, dass der Messias kommen muss, alles Kaputte zu heilen? Oder religiös ohne Gott, gleichsam als sanft er Atheist die Freiheit annehmen und die Compassion leben, leidenschaftlich mit den Lachenden wie Weinenden zu sein?

„Oh große Not, Gott selbst ist tot“. Das fromme Lied besingt, dass auch Jesus von Nazareth transzendental obdachlos, gottverlassen, voll Zweifel war. Doch eben an seiner, unserer Wunde erkannte ihn der „ungläubige Thomas“ als echten Heiland. Brennt nicht in allem Berühren der Protest gegen den Tod, der Wunsch nach den verlorenen Lieben? Auf Wiedersehen!
 
Wir laden alle, die sich nicht mit dem gottlosen Unheil abfinden, sondern der Ewigkeit jeden kostbaren Augenblick des Glücks abringen wollen, herzlich ein an den Starnberger See.
 
Pfr. Udo Hahn, Akademiedirektor, Evangelische Akademie Tutzing
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Freitag, 08. April 2016
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrUnterm leeren Himmel?Etsi deus non daretur – also ob kein Gott sei?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Begrüßung
19.15 Uhr„Es gibt keinen Gott“ – Glauben im Post-TheismusPfarrerin Ella de Groot
20.00 UhrDas brandneue TestamentFilm von Jaco van Dormael, Belgien 2015
Moritz Holfelder
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Unterm leeren Himmel?Etsi deus non daretur – also ob kein Gott sei?
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Begrüßung
19.15 Uhr
„Es gibt keinen Gott“ – Glauben im Post-TheismusPfarrerin Ella de Groot
20.00 Uhr
Das brandneue TestamentFilm von Jaco van Dormael, Belgien 2015
Moritz Holfelder
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Samstag, 09. April 2016
07.45 UhrMorgenandacht
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr„Jenseits des Sagbaren“Todesbilder nach dem Tod Gottes in Literatur und Film
Prof. Dr. Günter Blamberger
10.00 UhrNachmetaphysische TheologiePfr. Dr. theol. Bernhard Barnikol-Oettler
11.00 UhrKaffeepause
11.30 UhrBriefe aus dem Feld – die Gottverlassenheit des Franz MarcDr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
12.30 UhrMittagessen
14.30 UhrDer Tod Gottes in der Oper –Èléazars gottlose Liebe zu RachelDas Heilige und die Gewalt in Halévys Oper La Juive
Benedikt Stampfli
15.30 UhrKaffeepause
16.00 UhrVom Himmel der Atheisten. Was alles nicht wäre ohne den Widerspruch des GlaubensProf. Ines Geipel
17.00 UhrVom Schicksal geschlagen? Film von
Julian Benedikt
18.00 UhrAbendessen
20.00 UhrMusik, bilderloses Gleichnis der VersöhnungLive in der Schlossdiele
Bernd Hess
Geselligkeit in den Salons
07.45 Uhr
Morgenandacht
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
„Jenseits des Sagbaren“Todesbilder nach dem Tod Gottes in Literatur und Film
Prof. Dr. Günter Blamberger
10.00 Uhr
Nachmetaphysische TheologiePfr. Dr. theol. Bernhard Barnikol-Oettler
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Briefe aus dem Feld – die Gottverlassenheit des Franz MarcDr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
12.30 Uhr
Mittagessen
14.30 Uhr
Der Tod Gottes in der Oper –Èléazars gottlose Liebe zu RachelDas Heilige und die Gewalt in Halévys Oper La Juive
Benedikt Stampfli
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Vom Himmel der Atheisten. Was alles nicht wäre ohne den Widerspruch des GlaubensProf. Ines Geipel
17.00 Uhr
Vom Schicksal geschlagen? Film von
Julian Benedikt
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Musik, bilderloses Gleichnis der VersöhnungLive in der Schlossdiele
Bernd Hess
Geselligkeit in den Salons
Sonntag, 10. April 2016
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr„Ich will alles, und zwar sofort“. Mystik des Habens im Anschluss an Hans BlumenbergPfr. Dr. Klaus Wagner-Labitzke
10.00 UhrHeilserwartung und Alltagsfrust in der PsychotherapieDr. phil. Dipl. Psych. Wolfgang Schmidbauer
11.00 UhrSpaziergang
11.15 UhrLeben ohne Gott – und dennoch ein glücklicher, emphatischer, solidarischer Mensch seinVolker Panzer
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
„Ich will alles, und zwar sofort“. Mystik des Habens im Anschluss an Hans BlumenbergPfr. Dr. Klaus Wagner-Labitzke
10.00 Uhr
Heilserwartung und Alltagsfrust in der PsychotherapieDr. phil. Dipl. Psych. Wolfgang Schmidbauer
11.00 Uhr
Spaziergang
11.15 Uhr
Leben ohne Gott – und dennoch ein glücklicher, emphatischer, solidarischer Mensch seinVolker Panzer
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

 

 
Pfr. Dr. Bernhard Barnikol-Oettler, Lehrsupervisor DGfP * DGSv, Klinische Seelsorgeausbildung (KSA), Großklinikum, Großhadern, München
Julian Benedikt, Filmemacher, Autor, Künstler, München; www. benediktpictures.com
Prof. Dr. Günter Blamberger, Germanistik, Universität zu Köln bzw. Direktor des Internationalen Kollegs Morphomata, Center for Advanced Study in the Humanities, Universität zu Köln
Prof. Ines Geipel, eh. DDR-Weltklasse-Leichtathletin, Professorin für Verssprache, Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst, Autorin, Berlin
Pfarrerin Ella de Groot, Pfarrerin im Pfarrkreis Seidenberg, Reformierte Kirchgemeinde Muri-Gümligen, Bern
Moritz Holfelder, Journalist, freier Autor, u.a. Film, Kino, Kultur, Bayerischer Rundfunk, München
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Direktorin Franz Marc Museum Kochel am See
Volker Panzer, Journalist und Moderator, Herausgeber des Humanistischen Pressedienstes (HPD), Berlin
Dr. phil. Dipl. Psych. Wolfgang Schmidbauer, Psychoanalytiker, Supervisor, Autor, München
Benedikt Stampfli, Dramaturg, Bayerische Staatsoper, München
Pfr. Klaus Wagner-Labitzke, Promotion in Systematischer Theologie mit einer Arbeit über den Philosophen Hans Blumenberg, Klinische Seelsorge, Bad Aibling

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23 Email: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie den Online-Modus bzw. die Email-Anschrift der Tagungsorganisation. Ihre Anmeldung wird auf Wunsch bestätigt und ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten. Anmeldeschluss ist der 1. April 2016.
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 1. April 2016 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
Preise
für die gesamte Tagungsdauer: €
Teilnahmebeitrag                                              75.–
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)  49.–
Vollpension
– im Einzelzimmer                                         166.–
– im Zweibettzimmer                                     122.–
– im Zweibettzimmer als Einzelzimmer        182.–
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung         10.–
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.
Ermäßigung
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Der Tagungsbeitrag beinhaltet einen Anteil, der der Stiftung zugute kommt. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung darüber hinaus einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.
 
Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage. Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing. Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.
 
Bildnachweis: © ma archiv eat; „Der ungläubige Thomas“ von Caravaggio
Tagungsnummer: 0422016
 

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.