STECKT IN UNS, AUCH OHNE GOTT, EINE SCHWACHE MESSIANISCHE KRAFT?
Glück und Unglück, Glaube oder Unglaube, niemand hat es in der Hand. Des Einen Leben gelingt, des Andern geht jäh kaputt. Warum? Schicksal, Fügung, gar Prüfung durch einen „lieben Gott“? Oder einfach nur Pech, Zufall, absurd, kummervoll ohne Sinn?
„Wenn Gott, warum dann Übel?“ Ist er allmächtig oder nicht? Ist Gott Liebe oder Willkür? Wenn einen Unglück, Leid, Schmerz, Trauer und Wut leibhaftig zum Hiob machen, was hilft da noch? Wie die Verborgenheit Gottes aushalten? Oder nimmt er sich zurück – Zimzum sagt die jüdische Mystik – damit wir nicht seine Marionetten, sondern frei sind?
„Wenn Gott, warum dann Übel?“ Ist er allmächtig oder nicht? Ist Gott Liebe oder Willkür? Wenn einen Unglück, Leid, Schmerz, Trauer und Wut leibhaftig zum Hiob machen, was hilft da noch? Wie die Verborgenheit Gottes aushalten? Oder nimmt er sich zurück – Zimzum sagt die jüdische Mystik – damit wir nicht seine Marionetten, sondern frei sind?
„Es gab diesen Kindheitsgott, die dörfliche Kultur, wo die kirchlichen Anlässe gefeiert wurden, die intakten Glaubensrituale. Ich bin dann aber soweit Rationalist geworden – ich würde gern glauben, aber ich kann nicht – aber ich respektiere inzwischen jeden Gläubigen. Und vor allem die christliche Ethik, der so viel Humanität innewohnt. – Der Sinn des Lebens besteht darin, die gegebene Frist sinnvoll zu nutzen. Nicht nur Spaß zu haben.“ (Roger Willemsen).
Vielen geht es so und doch sehnen sie sich nach Heil. Warum aber schleift Heiliges oft Gewalt hinter sich her, macht, was Menschen an-himmeln, so barbarisch statt menschlich? Albert Camus hat auch deshalb den „Kindheitsgott“ verloren. Trotzdem müssten wir jede Träne trocknen, trösten, zusammen halten, so verletzlich, zerbrechlich, zerstörbar wir sind.
Woher aber nimmt man die Kraft , wenn der Himmel leer sein sollte, nicht egoman zu verrohen? Dennoch drauf pochen, dass der Messias kommen muss, alles Kaputte zu heilen? Oder religiös ohne Gott, gleichsam als sanft er Atheist die Freiheit annehmen und die Compassion leben, leidenschaftlich mit den Lachenden wie Weinenden zu sein?
„Oh große Not, Gott selbst ist tot“. Das fromme Lied besingt, dass auch Jesus von Nazareth transzendental obdachlos, gottverlassen, voll Zweifel war. Doch eben an seiner, unserer Wunde erkannte ihn der „ungläubige Thomas“ als echten Heiland. Brennt nicht in allem Berühren der Protest gegen den Tod, der Wunsch nach den verlorenen Lieben? Auf Wiedersehen!
„Oh große Not, Gott selbst ist tot“. Das fromme Lied besingt, dass auch Jesus von Nazareth transzendental obdachlos, gottverlassen, voll Zweifel war. Doch eben an seiner, unserer Wunde erkannte ihn der „ungläubige Thomas“ als echten Heiland. Brennt nicht in allem Berühren der Protest gegen den Tod, der Wunsch nach den verlorenen Lieben? Auf Wiedersehen!
Wir laden alle, die sich nicht mit dem gottlosen Unheil abfinden, sondern der Ewigkeit jeden kostbaren Augenblick des Glücks abringen wollen, herzlich ein an den Starnberger See.
Pfr. Udo Hahn, Akademiedirektor, Evangelische Akademie Tutzing
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing