Wert-Stoffe: Abfall und Gesellschaft

Wert-Stoffe: Abfall und Gesellschaft

09. - 10. Februar 2015

Inhalt

WAS IST UNS DER ABFALL WERT?
 
Die Zeiten, in denen Abfall nichts als Abfall war, sind lange vorbei. Es reicht im Zeitalter knapper werdender Ressourcen und wachsenden ökologischen Bewusstseins nicht mehr aus, die menschlichen Hinterlassenschaften einfach nur loswerden zu wollen. Waste Management ist zu einem selbstverständlichen Teil unseres Lebens geworden.
 
Was mit der häuslichen Mülltrennung und -vermeidung anfängt, stellt zugleich einen immer bedeutenderen Wirtschaftsfaktor dar. Dabei geht es nicht nur um ökonomische Wertschöpfung. Ökologische Zielbestimmungen sind bei der Abfallbehandlung genauso im Spiel wie politische Prioritätensetzungen und Fragen des Lebensstils. Wie wir mit dem Abfall umgehen, ist unmittelbar verknüpft mit der ethischen Frage nach dem guten Leben und der Gesellschaft, in der wir leben wollen. Abfall ist Wertstoff und zugleich Gegenstand von Wertungsfragen. Und das alles auf der Basis hochtechnisierter Behandlungsverfahren, die ingenieurwissenschaftlich permanent optimiert werden und miteinander konkurrieren.
 
Für die Bewertung dieser Verfahren unter technischen und ökonomischen Gesichtspunkten haben sich verschiedene Bewertungsmethodenetabliert, deren Darstellung und Vergleich eine interdisziplinär besetzte Kommission des VDI eine eigene Richtlinie gewidmet hat. Der bevorstehende Abschluss der Arbeit an der VDI-Richtlinie 3925 „Methoden zur Bewertung von Abfallbehandlungsverfahren“ bildet den unmittelbaren Anlass unserer Tagung.

Die Richtlinie wird vorgestellt und ist zugleich Ausgangspunkt für Gespräche und Diskussionen, die das Wechselverhältnis von Abfall und Gesellschaft insgesamt in den Blick nehmen. Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus verschiedenen Herkunftsländern und mit ganz unterschiedlichen Expertisen beleuchten die Thematik aus ihrer Sicht und geben damit Anstoß zu einem interdisziplinären und anregenden Austausch der Teilnehmer der Tagung. Die Ausstellung „Leben im Müll – Leben vom Abfall“ gibt mit Bildern der Müllmenschen aus Nairobi dem Thema im wahren Wortsinn ein Gesicht, zeigt menschliche Schicksale in der global vernetzten Welt und fordert uns damit heraus.
 
Alle, die an diesen Fragen und der Zukunft der Ressourcensicherung interessiert sind, sind herzlich nach Tutzing eingeladen; diejenigen, die professionell mit Abfall, Recycling und Materialwirtschaft zu tun haben – Ingenieure, Kommunalpolitiker, Vertreter der Abfall- und Materialwirtschaft – genauso wie die interessierte Öffentlichkeit.
 
Tagungsteam
Dr. Hans-Joachim Gehrmann, Karlsruher Institut für Technologie
Dipl.-Ing. Markus Gleis, Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Dr. Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Friedrich Lohmann, Institut für Theologie und Ethik, Universität der Bundeswehr München
Dipl.-Ing. Robert von Raven, Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik, München
Prof. Dr. Liselotte Schebek, Technische Universität Darmstadt
Dr. Franz Georg Simon, Bundesanstalt für Materialforschung, Berlin

Tagungs-Programm

Montag, 09. Februar 2015
13.15 UhrWert-Stoffe: Abfall und GesellschaftBegrüßung und Einführung in die TagungsthematikDr. Martin Held
13.30 UhrNachhaltige Wertschöpfungsketten organisieren– Schwierigkeiten, Konflikte, Möglichkeiten, Abfällein Wert zu setzenProf. Dr. Martin Müller
Masse und Klasse? – Möglichkeiten und Grenzenvon AbfallbehandlungsmethodenMarkus Gleis
16.00 UhrAbfall und das gute Leben – Wertsetzungen und ZieleProf. Dr. Friedrich Lohamnn
Stofffluss, Kosten, Social Life Cycle & CoProf. Dr. Liselotte Schebek
VDI-Richtlinie 3925 Methoden zur Bewertungvon AbfallbehandlungsverfahrenDr. Martin Held
19.00 Uhr„Leben im Müll – Leben vom Abfall“Chokrà – Die Müllmenschen von NairobiEinführung in die Ausstellung und Austauschmit Heinrich Wegmann
Heinrich Wegmann
20.00 UhrZero Waste – Die Null-Abfallgesellschaft alspolitisches Ziel?Dr. Helge Wendenburg
13.15 Uhr
Wert-Stoffe: Abfall und GesellschaftBegrüßung und Einführung in die TagungsthematikDr. Martin Held
13.30 Uhr
Nachhaltige Wertschöpfungsketten organisieren– Schwierigkeiten, Konflikte, Möglichkeiten, Abfällein Wert zu setzenProf. Dr. Martin Müller
Masse und Klasse? – Möglichkeiten und Grenzenvon AbfallbehandlungsmethodenMarkus Gleis
16.00 Uhr
Abfall und das gute Leben – Wertsetzungen und ZieleProf. Dr. Friedrich Lohamnn
Stofffluss, Kosten, Social Life Cycle & CoProf. Dr. Liselotte Schebek
VDI-Richtlinie 3925 Methoden zur Bewertungvon AbfallbehandlungsverfahrenDr. Martin Held
19.00 Uhr
„Leben im Müll – Leben vom Abfall“Chokrà – Die Müllmenschen von NairobiEinführung in die Ausstellung und Austauschmit Heinrich Wegmann
Heinrich Wegmann
20.00 Uhr
Zero Waste – Die Null-Abfallgesellschaft alspolitisches Ziel?Dr. Helge Wendenburg
Dienstag, 10. Februar 2015
07.45 UhrVon Manna und Nardenöl – oder: das rechte MaßPD Dr. Wolfgang Schürger
09.00 UhrPraxisbeispieleDr. Martin Held
(1) Best of two worlds – Globale Arbeitsteilung beimRecycling
(2) Zero Waste in the European context: vision,practical implementation and achievementsRic Anthony
(3) Thermorecycling – Energie, Metallrückgewinnungund MineralisierungDr. Edmund Fleck
(4) Reparaturwerkstätten und -netzwerke –Wiederinwertsetzung von gebrauchten ElektrogerätenSepp Eisenriegler
11.00 UhrPAUSE
11.30 UhrVertiefende Diskussion der Praxisbeispielein parallelen ArbeitsgruppenDr. Martin Held
13.30 UhrWertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen1. EthikProf. Dr. Markus Vogt
Wertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen3. MaterialwissenschaftenProf. Dr. Arnim Reller
Wertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen2. ÖkonomikDr. Klaus Rennings
AbschlussdiskussionDr. Martin Held
16.00 UhrEnde der Tagung mit
07.45 Uhr
Von Manna und Nardenöl – oder: das rechte MaßPD Dr. Wolfgang Schürger
09.00 Uhr
PraxisbeispieleDr. Martin Held
(1) Best of two worlds – Globale Arbeitsteilung beimRecycling
(2) Zero Waste in the European context: vision,practical implementation and achievementsRic Anthony
(3) Thermorecycling – Energie, Metallrückgewinnungund MineralisierungDr. Edmund Fleck
(4) Reparaturwerkstätten und -netzwerke –Wiederinwertsetzung von gebrauchten ElektrogerätenSepp Eisenriegler
11.00 Uhr
PAUSE
11.30 Uhr
Vertiefende Diskussion der Praxisbeispielein parallelen ArbeitsgruppenDr. Martin Held
13.30 Uhr
Wertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen1. EthikProf. Dr. Markus Vogt
Wertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen3. MaterialwissenschaftenProf. Dr. Arnim Reller
Wertvoller Müll – Gerechtigkeit, Effizienz und DissipationStandpunkte aus drei Disziplinen2. ÖkonomikDr. Klaus Rennings
AbschlussdiskussionDr. Martin Held
16.00 Uhr
Ende der Tagung mit

Referierende

Referierende / Tagungsteam

Ric Anthony, Richard Anthony Associates, San Diego CA
Sepp Eisenriegler, Gründer Reparatur- und Service-Zentrum, Wien, ReparaturNetzWerk Wien und langjähriger Präsident des EU-Dachverbandes für Sozialwirtschaft RREUSE
Enzo Favoino, Chair Scientific Committee, Zero Waste Europe und Scuola Agraria del Parco di Monza
Dipl.-Phys. Dr. Edmund W. Fleck, Geschäftsführer Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik, München
Dr. Hans-Joachim Gehrmann, Karlsruher Institut für Technologie
Dipl.-Ing. Markus Gleis, Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Dr. Christian Hagelüken, Director EU Government Affairs, Umicore, Hanau
Dr. Martin Held, Studienleiter Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Friedrich Lohmann, Institut für Theologie und Ethik, Universität der Bundeswehr München
Prof. Dr. Martin Müller, Stiftungsprofessur Nachhaltiges Wirtschaften, Universität Ulm
Dipl.-Ing. Robert von Raven, Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik, München
Prof. Dr. Armin Reller, Lehrstuhl für Ressourcenstrategie, Universität Augsburg und Leiter Geschäftsbereich Ressourcenstrategien, Fraunhofer-
Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie – IWKS, Alzenau
Dr. Klaus Rennings, Leiter Bereich Innovationen und nachhaltiges Wirtschaften, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim
Prof. Dr. Liselotte Schebek, Leiterin FG Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft, Institut IWAR, TU Darmstadt
PD Dr. Wolfgang Schürger, Der Beauftragte für Umwelt- und Klimaverantwortung, Evang.- Lutherische Kirche in Bayern, München
Dr. Franz Georg Simon, Bundesanstalt für Materialforschung, Berlin
Prof. Dr. Markus Vogt, Christliche Sozialethik, Universität München und Rachel-Carson Center, München
Heinrich Wegmann, Architekt und Fotograf, SMEIDART photography, Bozen
MinDir Dr. Helge Wendenburg, Leiter Abteilung Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit, Bonn

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Susanna Satzger, Telefon: 08158 251-126, Telefax: 08158 99 64 26,
Email: satzger@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
bitte schriftlich mit anhängender Karte, per E-mail (Tagungsorganisation) oder direkt online. Ihre Anmeldung ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten. Eine Anmeldebestätigung erfolgt nur auf Wunsch. Anmeldeschluss ist der 2. Februar 2015.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 2. Februar 2015 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, ab dem Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:

Teilnahmebeitrag                                € 65.–
Verpflegung (ohne Ü/Fr)                    € 38.–
Vollpension im Einzelzimmer            € 93.–
Vollpension im Zweibettzimmer        € 72.–
Vollpension im Zweibett- als EZ       € 99.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Ermäßigung
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal Greenmobility auf unserer Homepage. Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn der Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.

Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.