JUST PRINTED!?
Lebensmittel, Waffen, ganze Häuser per Knopfdruck? Nicht gekocht, produziert, gebaut – just printed. Das klingt einfach, praktisch, revolutionär! Doch was passiert da eigentlich?
Zunächst entstehen Bilder im Kopf. Bilder, die wir malen, skizzieren, anderweitig festhalten. Diese alte Erkenntnis bleibt. Nach deren Vorlage haben wir bislang am Computer z.B. eine Form geschaffen, deren gegossenes Negativ den gewünschten Gegenstand ergab. Mit dem 3D-Druck entfällt nun ein Arbeitsgang. Wir erstellen am Computer eine Datei dessen, was wir haben wollen, und drucken den fertigen Gegenstand einfach aus.
Größe, Geräte, Materialien variieren stark, Nachbearbeitungen sind häufig von Nöten und gerade beim „Hausdruck“ hört sich der Vorgang unkomplizierter an, als er (noch) ist. Aber dennoch, das Prinzip klingt nach Revolution und große Erwartungen begleiten die jüngsten Entwicklungen.
Doch wie bei jeder Revolution tauchen auch Fragen auf: Was wird sich verändern? Wer wird unter den Veränderungen leiden? Wer davon profitieren? Welche Grenzen werden verletzt, verschoben oder neu gezogen? Worin liegt überhaupt das revolutionäre Potenzial der neuen Technologie? Idee und Realität, Form und Materie, Wunsch und Erfüllung, Produzent und Konsument scheinen zu verschmelzen, die Möglichkeiten unendlich zu sein. Doch werden dabei nicht auch neue Brüche und Abgründe erzeugt?
Ökonomie, Ökologie, Medizin, Kunst, Recht, Ethik – die Vorstellung des Schöpfergottes, das Bild vom Menschen und seinen Fertigkeiten – all das wird durch die neue Technologie berührt.
Die Tagung „3D – Welt im Druck“ wird einige dieser Bereiche näher erkunden. In Gespräch und Begegnung von Praktikern, Philosophen und den Druckerbesitzern von morgen generieren wir einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und versuchen einen Blick in die Zukunft einer als revolutionär gepriesenen Technologie zu werfen.
Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Tutzing!
Martin Held, Frank Kittelberger,
Judith Stumptner & Jochen Wagner
Evangelische Akademie Tutzing