„WIR SIND DAS VOLK!“
Dieser einfache Satz – dem Geschwurbel und der Verlogenheit der SEDMachthaber entgegengesetzt – formulierte den Anspruch der Demonstranten in Leipzig, Berlin und Plauen auf demokratische Veränderungen. Veränderungen, die in 40 Jahren DDR-Geschichte durch den von der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow eingeleiteten Reformkurs erstmals überhaupt denkbar schienen.
Eine bedeutsame Funktion zur Destabilisierung des Regimes und zur Herbeiführung des Mauerfalls hatten die Montagsdemonstrationen in Leipzig. Sie standen in engem Zusammenhang mit kirchlichen Aktivitäten, vor allem den Friedensgebeten in der Nikolaikirche. Einen eigenen Druck übten die Ausreisewilligen aus, die sich in den Botschaften der Bundesrepublik in Prag, Budapest, Ost-Berlin und Warschau sammelten. In der oberfränkischen Grenzregion, in der unsere Tagung stattfindet, war man durch die Nähe zur DDR und durch die Ankunft der ersten Flüchtlingszüge aus Prag besonders in das Geschehen involviert.
Bekannte Zeitzeugen werden bei der Tagung die Ereignisse schildern und die damaligen Wahrnehmungen von verschiedenen Seiten deutlich machen. Neben Vorträgen und Zeitzeugengesprächen findet eine Exkursion zum Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth statt. Von den Amerikanern als „Little Berlin“ bezeichnet, steht der Ort symbolisch, aber auch anschaulich für die Geschichte der deutschen Teilung.
Am Ende der Tagung stellen wir heutigen Akteuren die Frage, wie das Erbe der deutsch-deutschen Geschichte und der Wiedervereinigung bewahrt werden kann und welche Zukunftsaufgaben sich daraus ergeben.
Wir laden Sie herzlich zu unserer Tagung nach Rudolphstein, dem früheren Grenzort, ein.
Wir laden Sie herzlich zu unserer Tagung nach Rudolphstein, dem früheren Grenzort, ein.
Dr. Ulrike Haerendel, Stellv. Direktorin, Evangelische Akademie Tutzing
Pfarrer Frank Kittelberger, Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
Pfarrer Frank Kittelberger, Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
