In der Gesellschaft angekommen? 40 Jahre Psychatriereform

In der Gesellschaft angekommen? 40 Jahre Psychatriereform

02. - 03. April 2014

Inhalt

ES IST VIEL GEWONNEN, WENN WIR NEUROTISCHES ELEND IN NORMALES UNGLÜCK WANDELN.
                                                                                                          Sigmund Freud

Als im September 1975 der „Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“ vorgelegt wurde, lag viel Arbeit hinter den Pionieren dieser markanten und für das deutsche Gesundheitswesen radikalen Umwälzung. Die sogenannte Psychiatrie-Enquete fasste zusammen, was rund 200 Experten als dringend notwendige Reformschritte identifiziert hatten.

Inzwischen sind vierzig Jahre vergangen: Veränderungen zum Guten und Erfolge können bilanziert werden – aber auch Enttäuschungen und neue Problemstellungen sind zu verzeichnen. Manches ist heute so aktuell wie damals, anderes war damals noch gar nicht im Blick.

Für die Gesellschaft jedoch bleibt die Welt der Psychiatrie nach wie vor fremd und manchen auch unheimlich. Menschen mit einer psychischen Krankheit haben alle denkbaren gesellschaftlichen Hintergründe, es kann jeden von uns treffen! Zur Krankheit kommen häufig Ausgrenzung und Marginalisierung dazu. Wie sieht es mit der Integration der Betroffenen und ihrer Angehörigen aus? Oder gar mit der Hoffnung auf Inklusion? Ist die Reform von damals angekommen? Haben wir erreicht, was Sigmund Freud zum Ziel der psychoanalytischen Behandlung bescheiden formulierte: unnötiges Elend zu behandeln und zu lindern. Hat es die Reform vermocht, Normalität zu schaffen, wo Ab- und Ausgrenzung stets der erste (Abwehr)-Mechanismus scheint? Welche Fragen und Aufgaben haben wir heute – vierzig Jahre nach der Reform?

Zu Gesprächen mit Pionieren, Experten, Betroffenen und Interessierten laden die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit und die Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie in Kooperation mit der Evangelischen Akademie zur traditionsreichen Psychiatrie-Tagung nach Tutzing ein.

Dipl. Sozialpäd. Margit Klemer, Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V.
Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger, Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Pfr. Frank Kittelberger, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Mittwoch, 02. April 2014
09.00 UhrAnreise, Kaffee, Tee und Brezen
10.00 UhrBegrüßung und Einführung in die TagungTagungsteam
10.30 Uhr40 Jahre PsychiatriereformProf. Dr. Michael von Cranach
12.00 UhrMittagessen
13.30 UhrMeilensteine der Pschiatriereform - Was hat sich getan? Wie stehen die Dinge heuteArbeit in Workshops nach dem "Limmud"-Verfahren
Einführung in das Verfahren
Pfr. Frank Kittelberger
(L 1) Auf Augenhöhe - von der Ausgrenzung zum Trialog
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
(L 2) Integrierte Versorgung in der Gemeindepsychiatrie
Stephanie Lerf
(L 3) Zwangsbehandlung
Dr. Rolf Marschner
(L 4) Thabuthema? - Behandlungsfehler in der Psychiatrie
Dipl. Sozialpäd. (FH) Gottfried Wörishofer
(L 5) Gemeindepsychiatrie heute - inklusiv und barrierefrei?
Dipl.-Sozialpäd. (FH) Margit Klemer
(L 6) "Gut eingestellt" - Medikamente in der Psychiatrie
Dr. Arnold Torhorst
(L 7) Last Exit Forensik - Verschiebebahnhof der Versorgungskette?
Dr. med. Herbert Steinböck
(L 8) Vergangenheitsbewältigung in der Psychiatrie - Lebensläufe
Prof. Dr. Michael von Cranach
16.30 UhrKaffeepause
17.00 Uhrsemper reformanda?Prof. Dr.Dr. Klaus Dörner
anschließend Diskussion
18.15 UhrAbendplenum: Kurzberichte - Nachfragen - Offenes
19.00 UhrAbendbuffet im Restaurant
20.30 UhrFestabend in den Salons des Schlosses... ... mit Live-Musik (ca. 21:00 Uhr):
Gitarrenmusik & Lieder zum Mitsingen
Georg Weis
09.00 Uhr
Anreise, Kaffee, Tee und Brezen
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die TagungTagungsteam
10.30 Uhr
40 Jahre PsychiatriereformProf. Dr. Michael von Cranach
12.00 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Meilensteine der Pschiatriereform - Was hat sich getan? Wie stehen die Dinge heuteArbeit in Workshops nach dem "Limmud"-Verfahren
Einführung in das Verfahren
Pfr. Frank Kittelberger
(L 1) Auf Augenhöhe - von der Ausgrenzung zum Trialog
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
(L 2) Integrierte Versorgung in der Gemeindepsychiatrie
Stephanie Lerf
(L 3) Zwangsbehandlung
Dr. Rolf Marschner
(L 4) Thabuthema? - Behandlungsfehler in der Psychiatrie
Dipl. Sozialpäd. (FH) Gottfried Wörishofer
(L 5) Gemeindepsychiatrie heute - inklusiv und barrierefrei?
Dipl.-Sozialpäd. (FH) Margit Klemer
(L 6) "Gut eingestellt" - Medikamente in der Psychiatrie
Dr. Arnold Torhorst
(L 7) Last Exit Forensik - Verschiebebahnhof der Versorgungskette?
Dr. med. Herbert Steinböck
(L 8) Vergangenheitsbewältigung in der Psychiatrie - Lebensläufe
Prof. Dr. Michael von Cranach
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
semper reformanda?Prof. Dr.Dr. Klaus Dörner
anschließend Diskussion
18.15 Uhr
Abendplenum: Kurzberichte - Nachfragen - Offenes
19.00 Uhr
Abendbuffet im Restaurant
20.30 Uhr
Festabend in den Salons des Schlosses... ... mit Live-Musik (ca. 21:00 Uhr):
Gitarrenmusik & Lieder zum Mitsingen
Georg Weis
Donnerstag, 03. April 2014
08.00 UhrAndacht in der SchlosskapellePfr. Frank Kittelberger
09.00 UhrHerausforderungen - was machen sie mit uns? Psychoanalytische Überlegungen zu deren DynamikDr. phil. Alfred Walter
09.45 UhrPsychiatriereform - welche Herausforderungen erwarten uns?"Kaskade rückwärts" - Großgruppenverfahren zur Vorbereitung der späteren DiskussionModeration:
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
10.45 UhrKaffeepause
11.15 UhrWas gibt die Psychiatrie der Gesellschaft? Was können Psychiatrie und Gesellschaft voneinander lernen?Dr. Hermann Elgeti
anschließend Diskussion
12.45 UhrMittagessen
14.00 UhrVon den Herausforderungen zur Politik?Ein (auch politisches) Podium ...
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
... sowie Gespräche mit dem Publikum
Moderation
Dipl.-Sozialpäd. (FH) Margit Klemer
Pfr. Frank Kittelberger
15.30 UhrAbschluss und AbschiedTagungsteam
08.00 Uhr
Andacht in der SchlosskapellePfr. Frank Kittelberger
09.00 Uhr
Herausforderungen - was machen sie mit uns? Psychoanalytische Überlegungen zu deren DynamikDr. phil. Alfred Walter
09.45 Uhr
Psychiatriereform - welche Herausforderungen erwarten uns?"Kaskade rückwärts" - Großgruppenverfahren zur Vorbereitung der späteren DiskussionModeration:
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Was gibt die Psychiatrie der Gesellschaft? Was können Psychiatrie und Gesellschaft voneinander lernen?Dr. Hermann Elgeti
anschließend Diskussion
12.45 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Von den Herausforderungen zur Politik?Ein (auch politisches) Podium ...
Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger
... sowie Gespräche mit dem Publikum
Moderation
Dipl.-Sozialpäd. (FH) Margit Klemer
Pfr. Frank Kittelberger
15.30 Uhr
Abschluss und AbschiedTagungsteam

Referierende

Peter Bechmann, Journalist, Pädagoge, Künstler und Fotograf; ehrenamtlicher Mitarbeiter bei BASTA e.V.; München
Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut; Sozialpsychiatrischer Dienst München-Giesing; Vorstandsmitglied Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V., München
Prof. Dr. med. Michael von Cranach, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie; Psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis in München; Honorarprofessor an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus Dörner, Psychiater, Soziologe, Historiker; Wissenschaftlicher Beirat des Instituts Mensch, Ethik und Wissenschaft; Mitinitiator der Reformbewegung in der Psychiatrie; Hamburg
Dr. med. Hermann Elgeti, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie - Psychoanalyse, Sozialmedizin; Geschäftsführer des Landesfachbeirats Psychiatrie Niedersachsen; Dezernat für Soziale Infrastruktur (II.3) Region Hannover
Dipl. Sozialpäd Miriam Hailer MMH, Einrichtungsleitung Vincentro - Laim (Awol ysis); München
Frank Kittelberger, Pfarrer, Pastoralpsychologe, Lehrsupervisor (DGfP), Gruppenanalytiker (GAG; D3G), Studienleiter Medizinethik, Gesundheitspolitik und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Dipl. Sozialpäd. (FH) Margit Klemer, Sozialpädagogin; geschäftsführender Vorstand Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V. München
Birgit Krämer, Dipl. Verwaltungswirtin (FH), Vorstandsmitglied der Münchner Psychiatrie-Erfahrenen (MüPE) e.V.
Dipl. Sozialpäd Stephanie Lerf MMH, Geschäftsführerin AWOLYSIS – Gesellschaft für innovatives Gesundheitsmanagement mbH; München
Franz Maget, Sozialwissenschaftler; ehem. Vizepräsident des Bayerischen Landtags
RA Dipl. Sozialpäd. Dr. jur. Rolf Marschner, Fachanwalt für Sozialrecht; Mitbegründer Betreuungsgerichtstag e.V.; München
Dr.med. Friedrich Mohr, Facharzt für Psychiatrie; Oberarzt forensische Klinik IAK-München Ost; Aufsichtsrat Bayerische
Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V. München
Dipl. Sozialpäd. (FH) Rainer Speckmaier, Leiter Jugendwohngruppe Gauting, Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V. München
Dr. med. Herbert Steinböck, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, DGPPN-Zertifizierung Forensische Psychiatrie,
Suchtmedizinische Zusatzqualifikation; Schwerpunktarzt Forensische Psychiatrie; Chefarzt / Maßregelvollzugsleiter der
Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie IAK-Klinikum München-Ost; Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V., München
Dr. med. Arnold Torhorst, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin; Psychoanalyse, Sozialmedizin; Geschäftsführender Gesellschafter im Verbund ReAL Isarwinkel Bad Tölz; Gründungsmitglied Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V., München
Joachim Unterländer MdL, Diplom-Verwaltungswirt (FH); Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises für Soziales, Familie und Arbeit und Stellvertretender Vorsitzender des Landtagsausschusses für Soziales, Familie und Arbeit im Bayerischen Landtag
Dr. phil. Alfred Walter, Psychologe, Pädagoge, Theologe, Politikwissenschaftler; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene; Gruppenanalytiker, Paar- und Familientherapeut; Ausbildungsleiter Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
(psychodynamische Verfahren) beim CIP München; Psychotherapeutische Praxis in Augsburg
Georg Weis, Musiker, München
Dipl. Sozialpäd. (FH) Gottfried Wörishofer, Sozialpädagoge; Geschäftsführer Münchner Psychiatrie-Erfahrene (MüPE) e.V.; Unabhängige Beschwerdestelle Psychiatrie (UBPM) e.V. München

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Pfr. Frank Kittelberger
Dipl. Sozialpäd. Margit Klemer
Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger

Tagungsorganisation
Christina von Dawans, Telefon: 08158 251-125, Telefax: 08158 99 64 25
Email: dawans@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen
zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
bitte schriftlich mit anhängender Karte, per E-mail (Tagungsorganisation)
oder direkt online. Ihre Anmeldung ist verbindlich, sollten Sie
von uns nicht spätestens eine Woche vor Tagungsbeginn eine Absage
wegen Überbelegung erhalten. Eine Anmeldebestätigung erfolgt nur
auf Wunsch.
Anmeldeschluss ist der 21. März 2014.

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir
bis spätestens zum 26. März 2014 um entsprechende schriftliche
Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises,
mit Tagungsbeginn 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in
Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf
Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über
den Eingang Ihrer Abmeldung.

Preise
für die gesamte Tagungsdauer:
Teilnahmebeitrag                                             55.– €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)   49.– €
Vollpension
– im Einzelzimmer                                         104.– €
– im Doppelzimmer                                        83.– €
– im Doppelzimmer als Einzelzimmer             110.– €

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder
EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen
können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr)
und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen
wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer
ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres
Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen
und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an
der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag
einen Preisnachlass von 10.– €.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.