Doch wie war das ursprünglich? Was wohl der Evangelist Lukas erlebt, gedacht, gefühlt hat, als er die Weihnachtsgeschichte aufschrieb! Dass der große Gott im Himmel ein kleiner Mensch auf Erden wird, der Königssohn Davids statt im Palast im Stall in einer Krippe voll Stroh liegt? Statt Prunk, Geld, Ruhm also ein Armeleutealltag? Von wegen Idylle, pure Revolution!
Vom Umsturz aller Werte mag heute zwischen Christbaum, Stollen, Gans und Schnaps, Supermarkt und Autobahn nicht viel mehr vorkommen. Doch diese Geschichte unterm Stern von Bethlehem fasziniert, irritiert, tröstet und rebelliert noch immer. Wo sonst ist Gott Liebe, Wärme, Licht, Verheißung und Friede statt Gewalt, alles heile Leben ein Schenken?
Mögen Theologie und Kirche die Menschwerdung Christi lehrreich verkündigen: Was aber spricht Dich, mich, Euch, uns, Sie und Sie persönlich an? Welche Person hat es Ihnen, Jener und Jenem angetan? Welche Szene, Stimmung oder Konstellation (constellare, Sterne stehen zusammen), welche Atmosphäre ist für die Eine, den Anderen bedeutsam geworden?
Wie verschieden wir auch feiern: Was zeigen uns die Figuren und Figurationen der Weihnacht vom Göttlichen, was von uns selbst?
Dazu laden wir alle Interessierten herzlich um die Heilige Geschichte herum in die Evangelische Akademie Tutzing ein.
Akademiedirektor, Evangelische Akademie Tutzing
Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing