Gedenkmoment für Albert Hackelsberger
Gestern besuchte Dr. Min-Mi Hackelsberger-Liang gemeinsam mit ihrer Tochter Dr. Nina Hackelsberger die Akademie. Anlass war das Gedenken an ihren Schwiegervater. Der einstige Besitzer von Schloss Tutzing, Dr. Dr. Albert Hackelsberger, starb am 25. September 1940 in Gestapo-Haft.
Wie in jedem Jahr begrüßte Akademiedirektor Udo Hahn die Schwiegertochter des Zentrumspolitikers, der am 20. September 1938 im Innenhof des Schlosses von der Gestapo verhaftet wurde. Devisenvergehen lautete der Vorwurf damals. Zum Prozess kam es jedoch nicht mehr. Hackelsberger starb in Haft am 25. September 1940.
Heute erinnert eine Gedenktafel an der Westseite des Tutzinger Schlosshofes an das Schicksal Albert Hackelsbergers. Die Tafel wurde 1989 vom damaligen Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, Dr. Claus-Jürgen Roepke in Auftrag gegeben und von dem Bildhauer Prof. Fritz Koenig gefertigt.
Akademiedirektor Udo Hahn betonte gegenüber der Schwiegertochter und Enkelin Hackelsbergers die Verbundenheit des Hauses mit der Familie. In einem gemeinsamen Schweigemoment hielten alle drei vor der Gedenktafel inne.
In Großbuchstaben und ohne Satzzeichen steht darauf zu lesen:
„Am Morgen des 20. September 1938 wurde der
christliche Politiker und Wirtschaftsfachmann
Dr. jur. Dr.phil. Albert Hackelsberger
einer der stellvertretenden Vorsitzenden der
Deutschen Zentrumspartei bis zu deren Unter-
gang 1933 Abgeordneter des Reichstags im
Schlosshof von der Gestapo festgenommen
er starb vor der Anklageerhebung beim Volks-
gerichtshof in Haft am 25. September 1940+++“
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Bild: Dr. Min-Mi Hackelsberger-Liang und Dr. Nina Hackelsberger mit Akademiedirektor Udo Hahn (links im Bild) im Innenhof von Schloss Tutzing. (Foto:dgr/eat archiv)
Vor der Gedenktafel des Bildhauers Fritz Koenig. (Foto:dgr/eat archiv)