DIE PHANTASIE IST EIN EWIGER FRÜHLING
Friedrich von Schiller
Denkt man an das Wort Phantasie, sind die ersten Assoziationen oft tatsächlich solche, die dem Frühling verwandt sind. Man spricht von lebendiger und blühender Phantasie und verbindet das Wort mit Farben, dem neu Entstehenden, dem kreativen Schaffen. Da sind die Künste nicht weit.
Doch auch über die künstlerische Tätigkeit hinaus ist Phantasie – definiert als Vorstellungskraft – eine kaum zu überschätzende Fähigkeit des Menschen.
Sie hilft Kindern, die Welt zu erobern. Sie ist die Voraussetzung der Empathie, also der Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Sie ist die Basis jeden zweckgerichteten Handelns, ohne die Problemlösungen nur Produkte des Zufalls wären. Sie ist der Motor für Veränderungen und Erfindungen im technischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich. Und sie ist der Stoff, aus dem gesellschaftliche und politische Visionen entstehen.
Wörter wie phantastisch, phantasiereich oder Fantasy bringen die spielerischen, träumerischen, weltentwerfenden Seiten des Begriffs zum klingen. Und doch schwingt im Erfinden auch immer gleich das Flunkern mit, das Fabulieren und das Halluzinieren. Zu viel Phantasie kann krank machen, zu viel innere Vorstellungswelt trennt Menschen von der Wirklichkeit, „falsche“ Phantasien bergen Gefahren für Betroffene und ihr Umfeld.
Diesen vielfältigen Aspekten des Begriffs will die Tagung begegnen, wenn sie die Phantasie aus dem Blickwinkel unterschiedlichster Bereiche und Erfahrungen heraus betrachtet.
So grenzenlos die Phantasie, so unendlich die Welt! Wer hat sie? Was nützt sie? Wann schadet sie? Wer will sie? Dies wird diskutiert, kreiert, phantasiert und probiert – quer durch die Disziplinen.
Herzlich willkommen in der Evangelischen Akademie Tutzing und im Buchheim Museum der Phantasie!
Judith Stumptner, Evangelische Akademie Tutzing
Daniel J. Schreiber, Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Prof. Dr. Philip Martius, Klinik Höhenried gGmbH, Bernried am Starnberger See
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