„I DID IT MY WAY."
Frank Sinatra
Über den Wolken soll die Freiheit grenzenlos sein. Nichts trübt die Aussicht. Ideal die Übersicht. Und hinterm Horizont geht’s weiter. Der Weg hoch droben hat es freilich in sich. Gemütlich schaut anders aus. Aus-gesetzt auf sich allein gestellt, braucht es Mut, Kraft, Erfahrung, Selbstvertrauen, Trittsicherheit, Orientierung und die Fähigkeit, schwindelfrei zu sein.
„Seconda stella a destra, questo è il cammino" singt Italiens Pop-Poet Edoardo Bennato. Ohne Weg unterm Stern muss man halt mit dem inneren Kompass einen Weg durchs Unwegsame riskieren. Da ist‘s bequemer, im Pulk auf ausgeschilderten Straßen mitzugehen. Aber ist das mein Weg? Nach dem Motto: Wer nix glernt hat, wer nix koo, geht zur Post oder Eisenboh?
„Schau links, schau rechts, geh grade aus, dann kommst du sicher gut nach Haus." Trotz Kindergartenspruch kommen einem allerhand Wegelagerer in die Quere. Äußere Widerstände, innere Zweifel. Der Weg ist das Ziel? Be-weg Dich, unent-weg-t, ver-weg-en? Sternzeichen. Ratgeber, Horoskope tun ihr Übriges. Der Optionen sind viele. Führen nicht alle Wege nach Rom? Von wegen! Ist alles Zufall oder gibt es doch sowas wie Fügung, Schicksal, Vorsehung?
Hauptwege, Nebenwege, Umwege, Abwege, Verkehrswege, Irrwege, Holzwege, Kreuzwege – Oft bleibt als Ausweg nur die Weisheit eines alten Lieds: „ Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege des der den Himmel lenkt; der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann."
Wie wird man, was man ist, wie ist man, was man wird? Ist mein Leben vorher bestimmt oder völlig offen? Was wollte ich, bevor ich musste, was konnte ich, als ich noch durfte? Oh, der Poet meiner Augenblicke, der Autor meiner Biographie sein, ist das nicht der Traum?
Wir laden alle Suchenden und Findenden herzlich ein, das Rätsel unserer Lebenswege zu erkunden.
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Bernd Seeberger
UMIT Universität Hall in Tirol