Gleichberechtigung als kulturelle Aufgabe, WebTalk #5: Hilma af Klint: Entdeckung einer Ausnahmekünstlerin

Gleichberechtigung als kulturelle Aufgabe, WebTalk #5: Hilma af Klint: Entdeckung einer Ausnahmekünstlerin

08. Juni 2022

Inhalt

DIVERSITÄT HEBT DIE KÜNSTLERISCHE QUALITÄT.

Olaf Zimmermann*

Frauen und Männer sind in der Kultur sehr unterschiedlich präsent: Während Künstler den Kunstmarkt dominieren, arbeiten Künstlerinnen überwiegend in der kulturellen Bildung. Die Chefetagen der Institutionen, die Medien und Jurys sind meist männlich besetzt, während weibliche Kulturschaffende als organisierende Kräfte hinter den Kulissen arbeiten. Die traditionelle Rollenverteilung hält sich in der Kultur zäh und beständig – trotz Anti-Diskriminierungsgesetzen und Geschlechterdiversität. Auch bei der Nutzung von Fördergeldern geht es bei weitem nicht paritätisch zu. Deutlich ist zudem der Gender Pay Gap: Publizistinnen, Künstlerinnen und Frauen in den Creative Industries verdienen im Durchschnitt 24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, wie die Studie „Frauen in Kultur und Medien" des Deutschen Kulturrats 2016 ermittelte*. 

Der Kultur- und Kreativsektor ist von einer Gleichberechtigung noch immer weit entfernt. Corona hat dieses Ungleichgewicht noch verstärkt. Vorwiegend Frauen waren durch Kita- und Schulschließungen belastet und wurden zurück in alte Rollenmuster gedrängt. Wo liegen die Ursachen hierfür? In Geschlechterbildern, die sich auch im Kunst- und Kulturverständnis fortsetzen? Welche Rolle spielen die Strukturen unserer Kulturinstitutionen? Welche das Management?

Auf der anderen Seite können gerade künstlerische Ausdrucksformen Stereotype anprangern und Sensibilität für Geschlechterfragen stärken. Wie wird dieses Potenzial genutzt und wie wirkt es auf den Kulturbetrieb zurück?

Um Geschlechtergerechtigkeit und kulturelle Vielfalt zu stärken, so die UNESCO in ihrem Konzeptpapier „Kulturpolitik Neu/Gestalten 2020", gilt es, „von einer Agenda des reinen Empowerments zu einer Agenda des tatsächlichen Wandels, also der Transformation, überzugehen". Wie kommen wir in der Kulturbranche zum transformativen Handeln? Welche Veränderungen sind nötig, um eine größere Sichtbarkeit der weiblichen Arbeit und gleichen Zugang im Kulturbereich herzustellen? Wie ist die aktuelle Lage, international und in der EU? Was lässt sich aus anderen Ländern lernen?

Geschlechtergerechtigkeit ist eine kulturelle Aufgabe. Diese Talk-Reihe will die kulturpolitischen Dimensionen diskutieren, Wege für eine gute Praxis aufzeigen und einen Beitrag zur Vernetzung leisten. Sie richten sich an alle, die in Kulturpolitik, Kulturvermittlung und Kulturwirtschaft tätig sind und an alle Interessierten. Fünf der Veranstaltungen finden als Web-Talks statt, die Abschlussveranstaltung im Juni wird im Münchner Arri-Kino stattfinden.

Nachdem die Tagung im vergangenen Jahr verschoben werden musste, freuen wir uns besonders, Sie in diesem überwiegend digitalen Format zu Gesprächen einzuladen.

Dr. Christine Fuchs & Christina Madenach
STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.

Christian Steinau, LMU München, Cultural Policy Labs

Alix Michell
Evangelische Akademie Tutzing
 
 
 
*Gabriele Schulz, Carolin Ries, Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat), Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge, Berlin 2016

Tagungs-Programm

Mittwoch, 08. Juni 2022
5. Talk im Kino / München
15.30 UhrBegrüßung
Alix Michell
„Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint“(Film, D/SWE/CH/GB 2019, 93 Min.)
15.30 UhrHilma af Klint: Entdeckung einer AusnahmekünstlerinPodiumsgespräch mit
Halina Dyrschka
Gespräch und Moderation:
Christina Madenach
Alix Michell
Diskussion im Plenum
17.45 UhrEnde der Veranstaltung
5. Talk im Kino / München
15.30 Uhr
Begrüßung
Alix Michell
„Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint“(Film, D/SWE/CH/GB 2019, 93 Min.)
15.30 Uhr
Hilma af Klint: Entdeckung einer AusnahmekünstlerinPodiumsgespräch mit
Halina Dyrschka
Gespräch und Moderation:
Christina Madenach
Alix Michell
Diskussion im Plenum
17.45 Uhr
Ende der Veranstaltung

Referierende

Halima Dyrschka, Filmregisseurin, Drehbuhautorin und Filmproduzentin

Preise & Informationen


VERANSTALTUNGSLEITUNG
Alix Michell, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Christine Fuchs, STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.

ORGANISATION & INFORMATION
Rita Niedermaier, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-128. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie erhalten nach Anmeldung eine Buchungsbestätigung und Rechnung. Den Teilnahmelink erhalten Sie einen Tag vor der Veranstaltung. Anmeldeschluss: 3. Juni 2022

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 3. Juni 2022 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Danach werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Veranstaltungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.

Vortragsgebühr 9.– €

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.